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Wirtschaft

Südkorea entwickelt “K-Halbleiter-Gürtel-Strategie”

#Thema der Woche l 2021-05-17

ⓒ YONHAP News

Der internationale Wettbewerb in der Halbleiter-Industrie wird härter. Wirtschaftsmächte wie die USA, Europa und China kündigen weitreichende Investitionen in dem Bereich an. Die koreanische Regierung enthüllte am 13. Mai ihre “K-Halbleiter-Strategie”, während Chiphersteller wie etwa Samsung Electronics und SK hynix 510 Billionen Won oder mehr bis 2030 investieren wollen. Die Regierung will die Investitionsvorhaben mit Steuernachlässen und Infrastrukturpaketen unterstützen. Zum Thema sagt Kim Dae-ho vom Global Economic Research Institute: 


Um es zusammenzufassen, der Plan sieht den Ausbau der Kapazitäten des Landes bei Chips vor. Der Plan umfasst verschiedene Unterstützungsmaßnahmen, um koreanischen Chipherstellern zu helfen, angesichts der durch die Covid-19-Pandemie bewirkten Veränderungen des globalen Halbleiter-Lieferketten-Netzes die Initiative zu ergreifen. Die Tatsache, dass die Regierung und der Privatsektor zusammenarbeiten, zieht große Aufmerksamkeit auf sich. Die Regierung verspricht Unterstützung, während die Chiphersteller Investitionen in Höhe von 510 Billionen Won ankündigen. Ein anderer Faktor ist der “K-Chip-Gürtel”, der die Verbindung innerhalb der Metropolregion, Pangyo, Pyeongtaek und Icheon eingeschlossen, zu einem Industriegürtel schaffen soll, um die Chip-Industrie auf allen Ebenen zu entwickeln, einschließlich des Designs, der Fertigung, Ausrüstung und Materialien. Die umfassenden Maßnahmen können als Strategie gesehen werden, um die führende Position in der globalen Lieferkette einzunehmen.


Mit dem schnelleren digitalen Übergang inmitten der Corona-Pandemie sind Halbleiter zu einem globalen Sicherheitsthema und einem Wertmaßstab für die nationale Wettbewerbsfähigkeit geworden. Zuletzt mussten unter anderem Autohersteller wegen der bestehenden Halbleiter-Knappheit ihre Produktion vorübergehend stoppen: 


Ob Korea in dieser Industrie ein globaler Leader ist, hängt vom Blickwinkel ab. Wenn Sie darauf mit dem Blick auf Umsatzzahlen schauen, dann ist Korea führend. Doch wenn es um Rendite geht, liegt Korea weit zurück. Der Grund ist, dass es Koreas Chip-Industrie nicht schaffte, ihre Stärken auszuweiten. Halbleiter können weitgehend in Speicher- und Systemchips unterschieden werden. Korea ist führend bei Speicherchips, doch wirft der Bereich nicht viel Gewinn ab und reagiert extrem empfindlich auf wirtschaftliche Entwicklungen. Wenn also die Wirtschaft schwächelt, hat auch dieser Bereich Probleme. Die K-Halbleiter-Gürtel-Strategie hebt diese Punkte hervor und verspricht, die Industrie zu fördern, um ein Halbleiter-Machtzentrum zu schaffen, das nicht nur Speicherchips, sondern auch Systemchips, Foundries, das Packeging und andere Bereiche umfasst.


Der sogenannte “K-Chip Belt” verbindet Pangyo mit Kiheung, Hwaseong, Pyeongtaek, Onyang von Nord nach Süd sowie Icheon und Cheongju mit Yongin von Ost nach West. Unternehmen, die auf die Fertigung, Materialien, Ausrüstungen, das Packeging und fabrikloses Produzieren (fabless) spezialisiert sind, werden zu diesem Gürtel gehören, während die Chip-Unternehmen ihre Investitionen aufstocken:


Ein wichtiger Faktor ist die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und privaten Unternehmen. Samsung Electronics, SK hynix und andere Chip-Hersteller haben geäußert, dass sie ihre Produktion ins Ausland zu velegen, weil viele Länder sie mit verschiedenen Anreizen angelockt haben. Doch trotz dieser Verlegung versprechen sie den Koreanern, 510 Billionen Won zu investieren. Mehr Arbeitsstellen werden dadurch entstehen. Mit der Entstehung des Gürtels wird es auch für viele kleine und mittelständische Unternehmen einfacher, untereinander Geschäfte zu machen.


Zu den Plänen der Regierung gehören geplante Steuernachlässe von 40 bis 50 Prozent für den Bereich der Halbleiter-Forschung und 10 bis 20 Prozent bei Anlageinvestitionen. Auch wurde ein neuer Investment-Sonderfonds gegründet, um mehr als eine Billion Won an Krediten mit günstigen Zinsen für den Bau neuer Halbleiteranlagen bereitzustellen: 


Ein weiterer wichtiger Faktor sind talentierte Arbeitskräfte, die über Erfolg oder Misserfolg der Industrie entscheiden. Korea hat viele talentierte Einzelpersonen in der Halbleiter-Industrie, doch sind sie nicht über die gesamte Industrie verteilt. Der Mangel hat wahrscheinlich damit zu tun, dass Korea kleiner ist als andere führende Volkswirtschaften wie die USA, China oder Europa, aber auch wegen des strukturellen Faktors, dass es nur wenige Einrichtungen gibt, die eine spezielle Ausbildung im Halbleiter-Bereich anbieten. Die Regierung plant, in den nächsten zehn Jahren 36.000 Personen durch die Zusammenarbeit der Industrie mit Universitäten auszubilden, um den chronischen Arbeiterkräftemangel zu beheben.


Darüber hinaus will die Regierung die Infrastruktur für die Halbleiter-Industrie unterstützen. So ist die Wasserversorgung an Produktionsstandorten in Yongin und Pyeongtaek über einen Zeitraum von zehn Jahren geplant. Die Elektrizitätsgesellschaft KEPCO will bis zu 50 Prozent der Kosten für die Stromversorgungsinfrastruktur übernehmen. Die Regierung erwartet, die Chip-Exporte auf 200 Milliarden Dollar jährlich erhöhen zu können, was das Doppelte des derzeitigen Werts ist, und 270.000 Arbeitsstellen schaffen zu können: 


Das Wichtigste ist, eine konstante Politik zu verfolgen. Es ist nicht nur die Regierung von Moon Jae-in, die die Halbleiter-Industrie als Schlüsselindustrie fördern will. Frühere Regierung verkündeten ebenfalls entsprechende Strategien, doch die Pläne blieben bei jedem Regierungswechsel liegen. Daher sind die Sorgen groß, ob die Initiative erhalten bleibt, weil die jetzige Regierung nur noch weniger als ein Jahr hat. Vielleicht wäre die Einführung eines umfassenden Fördergesetzes für die Halbleiter-Industrie durch Gespräche mit der Opposition und einen nationalen Konsens effektiver, um die Impulse zu erhalten.

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