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Geschichte

Woo Jang-chun: Vater der modernen Landwirtschaft in Korea

2011-05-26

<b>Woo Jang-chun</b>: Vater der modernen Landwirtschaft in Korea
Weltberühmter Botanist und Forscher im Bereich der Landwirtschaft

Als Korea im Jahre 1945 seine Unabhängigkeit von der japanischen Kolonialherrschaft erlangte, waren rund 80 Prozent der koreanischen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Doch weil man 36 Jahre lang vollständig von aus Japan importiertem Saatgut abhängig war, gab es kaum jemanden im Land, der sich auf die Produktion von Saatgut und Schösslingen für den heimischen Gemüseanbau verstand. Nachdem infolge der koreanischen Befreiung die diplomatischen Beziehungen zu Japan abgerissen waren, stellte sich für die Koreaner das Problem, wo sie ihr Saatgut herbekommen könnten. In dieser Zeit sorgte Dr. Woo Jang-chun dafür, dass die südkoreanische Landwirtschaft sich unabhängig und kraftvoll entwickeln konnte.

Woo wurde am 9. April 1898 als Sohn eines koreanischen Vaters und einer japanischen Mutter in Japan geboren. Sein Vater Woo Beom-seon hatte in Japan Zuflucht gesucht, nachdem er im Jahre 1895 in die Ermordung der Kaiserin Myeongseong verwickelt worden war. Der Vater starb, als der Junge fünf Jahre alt war, und weil die Familie so arm war, musste das Kind drei Jahre in einem Waisenhaus verbringen. Doch mit dem Geld, das sie für den Verkauf der Grabstelle des Vaters erhalten hatte, holte die Mutter ihren Sohn heim. Die fortwährende Fürsorge und Unterstützung der Mutter halfen Woo Jang-choon auch, sein Studium der Landwirtschaft an der Universität in Tokio zu absolvieren.

Aufgrund seiner koreanischen Abstammung sah sich Woo häufiger Diskriminierung ausgesetzt, doch nach seinem Universitätsabschluss im Jahre 1919 gelang es ihm, eine Stelle im japanischen Landwirtschaftsministerium zu bekommen. Dies war der Zeitpunkt, wo er begann, sich intensiv mit botanischer Züchtung zu befassen und schon bald erstaunte er die internationale Fachwelt mit seinen Studien zur Artenkreuzung. Zur gleichen Zeit kamen einige Botaniker mit der Behauptung auf, dass sich durch Kreuzung verschiedener Arten völlig neue Arten züchten ließen, doch blieben sie einen wissenschaftlichen Beweis schuldig. Dr. Woo kombinierte die Chromosomen von Chinakohl und Grünkohl, um eine neue Sorte zu schaffen. Auch zeigte er, dass derselbe Kreuzungsprozess auch im Falle von Kresse und Äthiopischem Senf angewandt werden konnte.

Seine wissenschaftlichen Errungenschaften umfassen unter anderem das “Woo’sche Dreieck”, eine Arbeit über Artenkreuzung, und seine Arbeiten zur Umwandlung von einblütigen Petunien in zusammengesetzte Blüten. Im Jahre 1936 erhielt er den Doktorgrad in Landwirtschaft an der Universität Tokio und setzte seine Laufbahn als Botaniker damit weiter erfolgreich fort. Seine Studien lieferten wichtige Grundlagen für die Genforschung und wurden zum Bestandteil wissenschaftlicher Textbücher in Schweden und anderen Ländern.

Hilfe für das Vaterland

Obwohl er wohl überall auf der Welt ein glänzende Karriere hätte machen können, entschied sich Woo im Jahre 1950 dazu, nach Korea zurückzukehren. Er nahm die Einladung der koreanischen Regierung an, um der koreanischen Landwirtschaft zu helfen, auf die Beine zu kommen. So ließ er sich am neu eröffneten Institut für Landwirtschaftsforschung in der Nähe von Busan nieder und widmete sich eifrig der Entwicklung effizienterer Anbau- und Züchtungsmethoden.

Nur wenige Monate nach seiner Ankunft brach der Koreakrieg aus, doch in der Region um Busan, die von den Auswirkungen des Krieges nicht ganz so stark betroffen war, konnte es seine Forschung fortsetzen. Nach dem Krieg gelang es ihm, keimresistente Kartoffeln zu entwickeln und damit zur Verminderung der Lebensmittelknappheit im Lande beizutragen. Außerdem verbesserte er die Herstellung von Saatgut für Kohl und Rettich, wodurch die koreanische Landwirtschaft nach und nach unabhängig von Saatgutimporten wurde. Darüber hinaus züchtete er im Jahre 1953 eine kernlose Wassermelone.

Wegbereiter der landwirtschaftlichen Unabhängigkeit Koreas

Bei Entwicklung Koreas von Saatgutimporteur zum Saatgutexporteur und für den Fortschritt im Bereich der heimischen Pflanzenzuchtindustrie spielte Dr. Woo eine entscheidende Rolle. Es gelang ihm, ein effizientes System zur Saatgutproduktion einzuführen, bevor er schließlich am 10. August 1959 starb.

Woo Jang-chun ist es zu verdanken, dass Korea heute auf dem Gebiet der Saatgut- und Lebensmittelproduktion unabhängig ist. So genießt er auch heute, Jahrzehnte nach seinem Tod, noch großes Ansehen und gilt zurecht als der Vater der modernen koreanischen Landwirtschaft.

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