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Geschichte

Ahn Eak-tai: Komponist der südkoreanischen Nationalhymne

2011-06-02

<b>Ahn Eak-tai</b>: Komponist der südkoreanischen Nationalhymne
Aufführung der der Symphonischen Phantasie „Korea”

Nach einer Einladung durch das Ireland Radio Orchestra brachte der Komponist und Dirigent Ahn Eak- tai am 20. Februar 1938 im Gaiety Theatre in Dublin sein jüngstes Werk zur Uraufführung. Die symphonische Phantasie „Korea“, ein episches Werk, im Geiste nationaler Befreiung und Unabhängigkeit komponiert, beginnend mit einer gefühlvollen Melodie, welche die Gründung der Nation symbolisiert und am Ende kulminierend im „Aegukga”, der heutigen Nationalhymne. Schon diese Uraufführung beeindruckte das Publikum und bis 1945, als Korea tatsächlich seine Unabhängigkeit erlangte, pflegte Ahn das Stück jedesmal mit ins Programm zu nehmen. So wurde Koreas Nationalhymne bereits in aller Welt gespielt, als sich das Land selbst noch unter japanischer Kolonialherrschaft befand.

Ein musikalisches Wunderkind bricht in die Welt auf

Ahn Eak-tai wurde am 5. Dezember 1906 in Pjöngjang geboren und kam im Hause seiner wohlhabenden Eltern, die eine gutgehendes Hotel führten, schon früh mit Musik in Berührung. Die Violine, die ihm sein Bruder aus Japan mitgebracht hatte, sollte im den Weg in die Welt der Musik weisen. Ahn war sehr talentiert und wurde sogar als Wunderkind bezeichnet. In der Jong-ro- Grundschule in Pjöngjang begann er 1914, das Trompetenspiel zu erlernen und wurde Mitglied im Sungshil-Mittelstufen-Orchester in Pjöngjang.

Während seiner Mittelstufenzeit wurde das Land durch die Bewegung des Ersten März und die damit im Zusammenhang stehenden Unruhen erschüttert. Ahn nahm an den Aktivitäten teil und wurde von der Schule verwiesen. Er musste nach Japan gehen, wo er an der Seisoku- Mittelschule in Tokio ein Musikstipendium erhielt. Nach dem Abschluss der Mittelstufe ging er auf die Kunitachi-Musikschule und wählte dort Cello als Hauptfach.

Ahn war so begabt, dass er in den Ferien schon bald Solokonzerte in Seoul und Pjöngjang geben konnte. 1930 ging er in die USA, um am Konservatorium der University of Cincinnati Cello und Komposition zu studieren.Später wechselte er auf das Curtis Institute of Music in Philadelphia. Das Schlüsselerlebnis seines Lebens jedoch hatte er in einer kleinen koreanischen Kirche in San Francisco.

Die Komposition der Nationalhymne

Ahn sah Koreaner, die „Auld Lang Syne” sangen, um Trost zu finden von den schmerzlichen Gefühle des Abschieds von der Heimat. Ahn war betrübt darüber, dass den Koreanern nichts anderes übrig blieb, als dieses schottische Volkslied zu singen, um ihr Heimweh zu lindern. So begann er, das „Aegukga” zu komponieren. Als er im Jahre 1935 sein Studium am Curtis Institute of Music abschloss, war der erste Teil des Werkes fertig.

Im darauffolgenden Jahr zog er nach Wien, um dort bei Felix Weingartner zu studieren. Seinem Vorhaben, eine Nationalmusik für Korea zu komponieren, blieb er treu und so vollendete er schließlich die dreiteilige Symphonische Phantasie „Korea“ mit dem „Aegukga” im Finale.

Dieses „Aegukga” sollte im Jahre 1948, als die Regierung der Republik Korea gebildet wurde, zur Nationalhymne werden. Der Symphonischen Phantasie wurde 1958 noch ein vierter Teil hinzugefügt, der die Freude über die koreanische Unabhängigkeit und das Leid im Koreakrieg musikalisch verarbeitet. Ahn war sehr daran gelegen, Korea in der Welt bekannt zu machen und so wurde das Chorfinale des Werks auch bei Auslandsaufführungen stets auf Koreanisch gesungen.

Die Musik Koreas in der Welt

Ahn war mehr als nur der Komponist des “Aegukga.” Er war auch als Dirigent gefragt, leitete rund 200 Orchester in Europa und Nordamerika und brachte der Welt so die Musik Koreas näher. 1955, 25 Jahre nach seinem Aufbruch, kehrte er nach Korea zurück, um daheim die Symphonische Phantasie „Korea“ zu dirigieren. Danach pendelte er zwischen Spanien, wo er als Chefdirigent tätig war, und Korea, um verschiedene internationale Musikfestivals und Konzerte auszurichten.

Am 16. September 1965 starb er in Barcelona. Sein „Aegukga” wird jedoch weiterhin jedesmal gespielt, wenn ein koreanischer Sportler oben auf dem Treppchen steht oder wenn die Nation sich ihrer Identität versichert. Und solange die Melodie des „Aegukga” erklingt, um Korea zu repräsentieren, werden auch Ahn Eak-tai und sein patriotischer Einsatz in Erinnerung bleiben.

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