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Geschichte

Jeong Mong-ju: Symbol unerschütterlicher Loyalität

2011-06-09

<b>Jeong Mong-ju</b>: Symbol unerschütterlicher Loyalität
Unerschütterliche Loyalität gegenüber dem König

Unter Loyalität versteht die traditionelle Feudalgesellschaft vor allem Loyalität gegenüber dem König. Im Laufe der koreanischen Geschichte haben viele Regierungsbeamte und Hofgelehrte diese Tugend gepflegt, doch wohl keiner so sehr wie Jeong Mong-ju, der zum Ende der Goryeo-Zeit zu einem Symbol für Gehorsamkeit und Untertanentreue wurde. Was sind die Gründe dafür, dass Jeong Mong-ju auch heute, 600 Jahre nach seinem Tod, noch immer für seine beispielhafte Treue gepriesen und im kollektiven Gedächtnis gehalten wird?

Verfechter des Neo-Konfuzianismus in Goryeo

Jeong Mong-ju wurde am 22. November 1337 geboren. Im Alter von 24 Jahren bestand er alle drei Runden des Staatsexamens für Regierungsbeamte mit der Höchstnote, studierte bei dem hochangesehenen Lehrer Lee Saek und ging im Jahre 1362 in den Staatsdienst. An der Sungkyunkwan-Schule, der renommierstesten akademischen Einrichtung der damaligen Zeit lehrte er gleichzeitig die konfuzianischen Schriften. Als kundiger Interpret der alten konfizianischen Texte wurde er schnell zu einem der angesehensten Vertreter der neo-konfuzianischen Schule im Goryeo-Reich.

Prinzipientreue

Jeong folgte der Lehre Konfuzius mit größter Gewissenhaftigkeit und ohne Abweichung. In seinem Dienst als königlicher Vasall führten ihn diplomatische Missionen sechsmal an den Hof der Ming-Dynastie und einmal nach Japan. Seine profunden Kenntnisse und seine diplomatische Aufrichtigkeit kamen ihm oftmals zugute. Die swar insbesondere der Fall, als er infolge der tragischen Ermordung des Ming-freundlichen Königs Gongmin und der anschließenden Tötung von Gesandten des Ming-Hofes durch Hofbeamte, die der niedergehenden Yuan-Dynastie nahestanden, schwere diplomatische Verstimmungen mit dem Ming-Hof ausräumen musste.

Im Jahre 1377 wurde er in diplomatischer Mission nach Japan geschickt. Dort gelang es ihm dank seiner weithin anerkannten Persönlichkeit, den japanischen Herrscher zur Freilassung hunderter von Goryeo-Gefangenen zu bewegen.

Zum Ende der Goryeo-Zeit war der Hof in zwei Fraktionen geteilt. Das Lager von General Choi Yeong, das auf einen Krieg mit der immer erdrückender werdenden Ming-Dynastie auswar und das Lager von General Yi Seong-gye, welches den Konflikt auf diplomatischem Wege lösen wollte. Als absehbar war, dass General Yi es darauf abgesehen hatte, den König vom Thron zu stoßen und einen neue Dynastie zu errichten, stellte sich Jeong Mong-ju auf die Seite des Königs und verteidigte das alte Goryeo.

Unerschütterliche Treue

Als Yi Seong-gye im Jahre 1392 durch einen Sturz vom Pferd schwer verletzt wurde, führte Jeong Mong-ju eine Initiative am Hofe an, um Yi und seine Gefolgsleute ins Exil zu verbannen und die Goryeo-Dynastie zu schützen. Doch Yi Seong-gyes Sohn Yi Bang-won verfasste folgendes Gedicht, um Jeong Mong-ju zu überreden, die Seiten zu wechseln.


Ob nun dieses oder jenes, es ist gleich.
Ob die Weinranken am Mansu-Berg einander umschlingen, es ist gleich.
Verbünden wir uns und leben glücklich für hundert Jahre.


So wollte der junge Yi Bang-won seinen Widersacher Jeong Mong-ju überzeugen, das niedergehende Goryeo aufzugeben und eine neue Dynastie zu gründen Doch Jeong antwortete entschieden mit dem folgenden Gedicht.


Mein Körper mag hundert Tode sterben.
Und meine weißen Knochen zu Staub und meine Seele zu Nichts werden.
Doch das standhafte Herz, das für die Meinen hege, wird niemals sterben.


Jeong Mong-jus „Danshim-ga (Lied des standhaften Herzens)” kündet auch heute noch von seiner unerschütterlichen Loyalität gegenüber dem Goryeo-Reich. Yi Bang-won erkennt, dass seine Überzeugungsversuche nutzlos bleiben würden und tötet Jeong Mong-ju am 4. April 1392 auf der Seonjuk-Brücke. Drei Monate später ernennt sich Yi Seong-gye zum König des neuen Reiches Joseon.
So musste Jeong Mong-ju auf der Seonjuk-Brücke sein Leben lassen und konnte den Gang der Dinge nicht aufhalten. Mag er am Ende auch auf der falschen Seite der Geschichte gestanden haben, die Standhaftigkeit und Selbstlosigkeit, mit denen er das Prinzip der Treue verkörperte, beeindrucken auch heute noch.

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