Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Hintergrund

Erwerbstätigenzahl dieses Jahr um 280.000 gestiegen

2019-12-16

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl in diesem Jahr kann auf vielfältige Weise analysiert werden. Die reinen Zahlen deuten auf ein positives Ergebnis hin, beim genaueren Hinsehen offenbaren sich aber auch Probleme. Erschwerend hinzu kommt, dass die Aussichten im kommenden Jahr angesichts der schrumpfenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nicht rosig sind.


Der Zuwachs der Erwerbstätigenzahl im Zeitraum von Januar bis November war dreimal so groß wie im Vorjahreszeitraum. Damit wurde das Regierungsziel zwar übertroffen. Jedoch war auch ein Basiseffekt aufgrund des schlechten Ergebnisses im vergangenen Jahr am Werk. Im selben Zeitraum des Vorjahres wuchs die Anzahl der Berufstätigen lediglich um 97.000, während im Jahr 2017 ein Anstieg von 316.000 erzielt worden war.


Der Anstieg betraf vor allem Menschen in ihren Sechzigern, und dies insbesondere dann, wenn mit Finanzmitteln der Regierung Stellen geschaffen worden waren. Unter den Menschen in ihren Dreißigern und Vierzigern, der wirtschaftlich aktivsten Gruppe, schrumpfte die Erwerbstätigenzahl hingegen kräftig. Bei den Vierzigern wurde zudem bei der Erwerbstätigenzahl ein größerer Rückgang als bei der Einwohnerzahl registriert. Als eine Folge dessen ging die Beschäftigungsquote in dieser Altersgruppe zurück. Das zeigt, dass die wirtschaftliche Vitalität nachließ, was die Schaffung von Arbeitsplätzen erschwert. Das heißt, dass ohne Einsatz von Staatsgeldern ein kontinuierlicher Anstieg der Erwerbstätigenzahl nicht zu erwarten wäre.


Trotzdem ist der Zuwachs der Berufstätigenzahl positiv. Denn die Regierungsausgaben könnten sekundäre Effekte haben, wenn sie nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen an anderer Stelle bewirken. Der Konsum durch neue Erwerbstätige könnte der Wirtschaft zusätzlichen Schwung verleihen. Genau dieser Effekt wird mit einer einkommensorientierten Wachstumspolitik angestrebt.


Die Beschäftigungslage in Südkorea war seit August den vierten Monat in Folge günstig. Südkorea schnitt im Vergleich der Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gut ab. Die Arbeitslosenquote des Landes betrug im dritten Quartal 3,5 Prozent, was der sechstniedrigste Stand im OECD-Vergleich ist. Lediglich Tschechien, Japan, Deutschland, Polen und Ungarn verbuchten eine niedrigere Arbeitslosigkeit als Südkorea.


Ein größeres Problem stellt der Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung, nämlich der Einwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren, dar. Nach Schätzungen des Statistikamtes wird die Bevölkerung in dieser Altersgruppe nächstes Jahr um 231.000 schrumpfen. Der Rückgang wird sich verglichen mit der Minderung von 56.000 in diesem Jahr mehr als vervierfachen. Das bedeutet, dass sich auch der Anstieg der Erwerbstätigenzahl verlangsamen wird. Aufgrund dessen prognostizierte das Hyundai Forschungsinstitut, dass die Anzahl der Erwerbstätigen im kommenden Jahr um rund 200.000 wachsen werde. Neben einem Basiseffekt werde angesichts der sinkenden Zahl der Berufstätigen im Baugewerbe und verarbeitenden Gewerbe ein geringerer Zuwachs der gesamten Erwerbstätigenzahl als dieses Jahr erwartet, so das Institut.


Die Regierung rechnet darüber hinaus ab dem zweiten Halbjahr nächsten Jahres, mit einer drastisch schrumpfenden Erwerbsbevölkerung. Dies werde sich mit einem zeitlichen Verzug auch auf die Erholung der Beschäftigungslage auswirken. Die Regierung will angesichts dieses Szenarios früh gegensteuern. Sie stockte das Budget für die Schaffung von Arbeitsstellen für das kommende Jahr um 41 Prozent gegenüber diesem Jahr auf 2,92 Billionen Won oder 2,5 Milliarden Dollar auf. Auf diese Weise sollen 955.000 Arbeitsplätze entstehen. Für dieses Jahr hatte sich die Regierung das Ziel gesetzt, mit ihren Ausgaben 785.000 neue Stellen zu schaffen.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >