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Hintergrund

Finanzminister für Einhaltung von Investitions- und Wachstumsziel optimistisch

2019-12-20

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Finanzminister Hong Nam-ki hat sich für die Einhaltung des Wachstumsziels von 2,4 Prozent im kommenden Jahr zuversichtlich gezeigt. Andere bewerten die Prognose hingegen als zu optimistisch.


Die Regierung gab am Donnerstag das Ziel aus, im neuen Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent zu erreichen und 250.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Das Wachstumsziel ist um 0,4 Prozentpunkte höher als die Wachstumsprognose von zwei Prozent für dieses Jahr. Hong erläuterte, dass der Zielwert die allgemeine Prognose plus einen Effekt der Regierungspolitik berücksichtige. Die südkoreanische Zentralbank, das Koreanische Entwicklungsinstitut (KDI) und der Internationale Währungsfonds rechnen für kommendes Jahr mit 2,3 Prozent Wachstum.


Die Regierung nannte den Wiederaufschwung der Konjunktur und die Verbesserung des Wachstumspotenzials als Ziel der Wirtschaftspolitik im neuen Jahr. Die koreanische Wirtschaft war dieses Jahr von verschiedenen in- und externen ungünstigen Faktoren schwer betroffen. Daher wird die Volkswirschaft nächstes Jahr an einem Scheideweg stehen. Dann wird sich mögicherweise entscheiden, ob ein schwaches Wachstum anhalten wird oder sich eine Gelegenheit für einen Wiederaufschwung bieten wird. Auf dieser Einschätzung der Lage beruht der am Donnrstag veröffentlichte wirschaftspolitische Kurs für das neue Jahr. Die vorherrschende Meinung ist jedoch, dass es eher schwierig wäre, die genannten Wachstums-, Investitions- und Beschäftigungsziele zu realisieren.

 

Sollte die aktuelle Situation berücksichtigt werden, wird befürchtet, dass die in- und externen Unsicherheiten auch nächstes Jahr kaum nachlassen würden. Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist noch im Gang, obwohl beide Seiten jüngst eine erste Einigung erzielen konnten. Die Konjunktur in führenden Nationen wie den USA, China, Japan und der Europäischen Union befindet sich im Abschwung. In Südkorea setzt sich die schwache Binnennachfrage fort.


Inmitten dieser Wirtschaftssituation herrscht in politischen Kreisen eine harte Konfrontation. Die öffentliche Meinung ist wegen extremer Konflikte zwischen den Lagern gespalten. Die USA und Nordkorea geraten in eine Konfrontation um die Denuklearisierung, die innerkoreanischen Beziehungen sind eingefroren. All diese Faktoren sorgen für zunehmende Unsicherheiten in der Wirtschaft. Zudem steht nächstes Jahr in Südkorea die Parlamentswahl an, wegen der die Wirtschaft zwischenzeitlich ins Hintertreffen geraten könnte.


Der wirtschaftspolitische Kurs der Regierung im neuen Jahr setzt eine Erholung der Weltwirtschaft und eine bessere Lage in der Halbleiterbranche voraus. Die Regierung will eine Verstärkung der Innovationsdynamik und die Verbesserung der Wirtschaftsstruktur anstreben. Sie will hierfür durch den Einsatz enormer Finanzmittel die Vitalität der Industrie, unter anderem der Zukunftsbranchen, fördern. Es wird angestrebt, dass Investitionen in Höhe von 100 Billionen Won (86 Milliarden Dollar) getätigt werden und 22 Produktionsstäten im Ausland nach Südkorea zurückverlegt werden. Netzwerke beruhend auf Big Data und dem 5G-Mobilfunk, künstliche Intelligenz und System-Halbleiter werden intensiv gefördert. Die Regierung will sich außerdem für die Förderung der Biobranche und der Dienstleistungsindustrie einsetzen, in denen eine große Beschäftigungselastizität herrscht.


Sollten die Regierungspläne erfolgreich umgesetzt werden, kann die koreanische Wirtschaft eine Grundlage für einen Wiederaufschwung schaffen. Das Problem sei, dass keine hinreichenden Bedingungen für die Umsetzung der Pläne vorlägen, heißt es. Experten betrachten die Regulierung und die Rigidität im Beschäftigungsmarkt als größte Hindernisse für die Zielerreichung. Das Rechtssystem und der Arbeitsmarkt hielten mit dem Tempo der Innovation in der Wirtschaft und Industrie nicht Schritt, meinen sie. Das Erreichen des Wachstumsziels von 2,4 Prozent hängt schließlich davon ab, ob solche Hürden beseitigt werden können. 

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