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Hintergrund

Präsidialamt weist Bedenken über Plan für gemeinsame Olympia-Austragung mit Nordkorea zurück

2020-01-23

Nachrichten

ⓒKBS News

Südkorea hat bei der jüngsten Kabinettssitzung einen Plan für die gemeinsame Bewerbung und Austragung der Olympischen Spiele mit Nordkorea gebilligt. Es handelt sich um ein Verfahren für tatsächliche Aktivitäten für die Olympia-Bewerbung und die Vorbereitung der Austragung. Dem Plan zufolge müssen die Grundrichtung und Pläne für die Vorbereitungen festgelegt und entsprechende Maßnahmen zügig getroffen werden. Demnach wird erwartet, dass Seoul schnell an den Folgeverfahren arbeiten wird.


Auf die gemeinsame Bewerbung von Seoul und Pjöngjang um die Olympischen Sommerspiele 2032 einigten sich die Staatschefs beider Koreas bei ihrem Gipfel im Jahr 2018. Die innerkoreanischen Beziehungen sind jedoch mittlerweile in einen Stillstand geraten. Zudem sind die Atomverhandlungen zwischen Nordkorea und den USA festgefahren. Nordkorea kündigte an, nach einem neuen Weg zu suchen. Es wurden Anzeichen für Raketentests und sogar einen neuen Nuklearversuch beobachtet. Die USA senden Warnungen aus und gehen gegen mögliche Provaktionen vor, indem sie Aufklärungsflugzeuge zur koreanischen Halbinsel schicken und verschiedene strategische Waffen verlegen. Die Spannungen eskalieren weiter, ohne dass der Dialog und friedensschaffende Bemühungen vorankommen.


Die südkoreanische Regierung konkretisierte ihre Bemühungen um die gemeinsame Olympia-Bewerbung und die Austragung mit Nordkorea, um diese Situation zu beenden. Präsident Moon Jae-in verkündete zu Jahresanfang die Absicht, mit einer aktiven Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen den Nordkorea-USA-Dialog zu fördern. Die Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea haben sich bisher abhängig vom US-nordkoreanischen Verhältnis mal verbessert und mal verschlechtert. Moon will dies beenden und mittels der innerkoreanischen Beziehungen die Gespräche zwischen Nordkorea und den USA in Schwung bringen. Gemäß dieser Strategie schlug er aktiv den Austausch und die Kooperation zwischen beiden Koreas vor und will Individualtouren von Südkoreanern nach Nordkorea ermöglichen.


Nach dem Kabinettsbeschluss wird der Plan für die Olympia-Austragung einer Prüfung des Finanzministeriums gemäß dem Gesetz zur Unterstützung internationaler Sportwettbewerbe unterzogen. Nach dem Abschluss der Prüfung wird die Stadt Seoul den gesetzlichen Status als südkoreanische Bewerberstadt erhalten. Pjöngjang soll Ko-Gastgeberin werden.


Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat noch keinen Zeitplan für die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2032 vorgelegt. Das IOC veränderte letztes Jahr die Methode für die Vergabe der Olympischen Spiele. Das Komitee will demnach selbst nach Städten und Regionen suchen. Seine Kommission für künftige Austragungsorte wählt zunächst eine Stadt oder Region aus, die die Olympischen Spiele austragen könnte. Die Entscheidung wird dann bei einer Abstimmung durch die IOC-Mitglieder getroffen. Auf diese Weise wurde die südkoreanische Provinz Gangwon jüngst zum Gastgeber der Olympischen Jugend-Winterspiele 2024 bestimmt.


Das bedeutet jedoch nicht, dass die Konkurrenz um die Austragung der Olympischen Spiele vollständig verschwinden wird. Denn das IOC wird keine Stadt, die sich die Austragung nicht wünscht, zur Abstimmung vorschlagen. Die südkoreanische Regierung will noch dieses Jahr oder nächstes Jahr eine gemeinsame Arbeitsgruppe bilden, bevor das IOC das offizielle Verfahren zur Vergabe der Spiele 2032 einleitet. Nach dem Beginn des IOC-Verfahrens will die Regierung mit einer offiziellen Unterstützung beginnen und Ausschüsse für die behördenübergreifende Unterstützung der Olympia-Bewerbung und für die gemeinsame Bewerbung Süd- und Nordkoreas ins Leben rufen. Angsichts der aktuellen Lage wird jedoch ein steiniger Weg befürchtet. Denn Nordkorea ist auf Südkoreas Bemühungen bislang überhaupt nicht eingegangen.

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