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Lifestyle

Zur Koreakiefer

#Sie fragen, wir antworten l 2017-08-05

Hörerecke

Q: Es gab im TV eine Sendung über den Amur, einen Grenzfluss zwischen China und Nordkorea. In den angrenzenden Wäldern gab es Koreakiefern. Warum heißt diese Kiefer „Koreakiefer“? Ist es eine spezielle Art? Wo wächst sie und wie wird sie genutzt? In der Sendung wurde von der Zapfenernte gesprochen.

A: Die Koreakiefer, auf Koreanisch Jat-namu (잣나무), ist eine asiatische Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (Pinus). Diese Kiefernart ist in den koreanischen Mischwäldern der Haupt-Nadelbaum. Dort wächst sie z.B. neben Mandschurischen Eschen, Mongolischen Eichen, Armur-Linden und Ajan-Fichten. Es gibt aber auch reine Koreakiefer-Wälder. Die dicht benadelte Koreakiefer kann bis zu 500 Jahre alt werden. Der gerade Stamm kann eine Höhe von bis zu 40m erreichen. Die Nadeln sind relativ dick und im Schnitt bis zu 8cm lang. Die Koreakiefer ist einhäusig-getrenntgeschlechtig und bildet unter den Kiefernarten besonders große Samen.

Die Koreakiefer ist ein sog. Flachwurzler, die Wurzeln reichen nur etwas über einen halben Meter in die Erde. Das Kernholz ist rotbraun und von einem gelblichbraunen Splint umgeben. Das Holz hat einen intensiven Harzgeruch. Es ist gut zu trocknen, formbeständig, leicht zu bearbeiten und nagelfest, also ideal zum Schreinern.

Das Verbreitungsgebiet der Koreakiefer beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Koreanische Halbinsel, sondern erstreckt sich vom Küstenbereich Nordostchinas nach Norden bis Russland und nach Süden über das Meer bis nach Japan. In Korea wächst diese Bergwald-Baumart v.a. in den Jingang-Bergen in der Provinz Gangwon-do. Hohe Luftfeuchtigkeit, die im Sommer durch den Monsunregen gegeben ist, gehört zu den wichtigen klimatischen Bedingungen für das Gedeihen der Koreakiefer, die zudem Braunerden bevorzugt und weitgehend frosthart ist.

Die Korea-Kiefer gilt nach der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet, auch treten Pilzkrankheiten nur selten auf. Problematischer sind Schädlinge wie Rüsselkäfer, Maulwurfsgrillen und Sechszähnige bzw. Zwölfzähnige Kiefernborkenkäfer.

Das Holz wird in der Bauindustrie verwendet, und zwar v.a. zur Herstellung von Türen, Fenstern, Dachkonstruktionen, Fußböden und Möbeln. Aber auch zur Herstellung von Zellstoff und Papier wird es eingesetzt. Harz, Rinde und Nadelöl werden kaum wirtschaftlich genutzt und auch als Parkbaum wird die Koreakiefer kaum verwendet. Hingegen wird der Baum regional wegen seiner ölhaltigen und essbaren Samen angebaut, daher ging es in der TV-Sendung auch um die Zapfenernte. Die schönen Zapfen der Koreakiefer bilden nämlich sehr gesunde und schmackhafte, große Samen. Diese gelten im Fernen Osten allgemein als Delikatesse. Sie werden mit Honig zubereitet, verfeinern Salate oder werden einfach nur als gesunder Nusssnack gegessen. Da die Kerne der europäischen Pinie, der sog. „Mittelmeerkiefer“, die in Spanien, Frankreich, Portugal und der Türkei wächst, vergleichsweise teuer sind, wird in Europa heutzutage oft der Samen der Koreakiefer aus Korea oder China, wo sie ebenfalls wächst, importiert. Die asiatischen Kiefernsamen sind an ihrer eher dreieckigen Form und ihrer etwas dunklen Spitze zu erkennen. Im Vergleich zu den südeuropäischen Pinienkernen schmecken sie weniger harzig-aromatisch und sind zudem noch fetthaltiger.

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