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Lifestyle

Die alten Tore der Stadt Seoul

#Sie fragen, wir antworten l 2017-08-26

Hörerecke

Q: Auf einer meiner alten QSL-Karten von KBS World Radio ist das Südtor in Seoul von etwa 1910 abgebildet. Meine Frage: Gibt es dieses Tor heute noch und gibt es vielleicht noch andere Tore wie ein Nordtor oder ein Westtor?

A: Natürlich. Ursprünglich gab es acht Tore in der Festungsmauer, die die alte Hauptstadt Seoul umschloss. Von diesen acht Toren, die alle zwischen 1396 und 1398, also zu Beginn des 1392 proklamierten Königreichs Joseon, errichtet wurden, stehen heute noch sechs. Die ursprünglichen acht Stadttore waren grob in die vier Haupthimmelsrichtungen des Kompasses angeordnet, also Norden: Buk, Süden: Nam, Westen: Seo, und Osten: Dong, sowie in die Richtungen dazwischen. Die in die Haupthimmelsrichtungen gelegenen Tore waren als „Große Tore“ (대문; Dae-mun) bekannt, also das Nordtor als Buk-daemun, Großes Nordtor, das Südtor als Nam-daemun, Großes Südtor, das Osttor als Dong-daemun, Großes Osttor, und das Westtor als Seo-daemun, Großes Westtor. Heutzutage werden im allgemeinen Sprachgebrauch v.a. die genannten Namen mit der Bezeichnung nach der Himmelsrichtung gebraucht. Offiziell hieß das Nordtor aber Sukjeong-mun, (Tor der ernsthaften Herrschaft), das Süddtor Seungnye-mun (Tor der ehrhabenen Zeremonien), das Osttor Heunginji-mun (Tor der aufsteigenden Güte), und das Westtor Doneui-mun (Tor der Treue)

Die Tore, die in den zwischen den Hauptrichtungen gelegenen Richtungen lagen, waren entsprechend die vier „Kleinen Tore“ oder So-mun (소문), die auch jeweils als Kleines Nordtor, Kleines Südtor usw. bekannt waren. Von den insgesamt acht Toren in Seoul existieren, wie schon erwähnt, zwei heute nicht mehr, nämlich as Westtor und das Südwesttor. 2012 hat man an den einstigen Standorten dieser beiden Tore entsprechende Hinweisschilder angebracht. Alle anderen Tore wurden mittlerweile renoviert und stehen unter Denkmalschutz.

Für internationale Schlagzeilen sorgte am 10. Februar 2008 die Brandstiftung am Namdaemun, am Großen Südtor. Da die koreanischen Stadttore aus einem Steinsockel und einem hölzerenen Aufbau für Wach- und Aufsichtsposten bestehen, war der Schaden enorm, denn der Holzaufbau brannte natürlich wunderbar. Das Namdaemun-Tor wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren originalgetreu wiederaufgebaut bzw. restauriert und am 4. Mai 2013 feierlich neu eröffnet. Es ist übrigens Nationalschatz Nr. 1 von Südkorea.

Unter den genannten Toren waren das Südtor Namdaemun und das Osttor Dongdaemun am größten, sodass rund um diese Tore Märkte entstanden. Der Dongdaemun-Osttormarkt und der Namdaemun-Südtormarkt gehören bis heute als landesweite Waren-Umschlagplätze zu den ältesten und größten Märkten Koreas.

Neben den acht genannten historischen Toren der Hauptstadt gibt es aber noch viele weitere geschichtsträchtige Tore in Seoul wie z.B. das Gwanghwamun-Tor, das Haupttor zum Königspalast Gyeongbokgung; dann das Daehan-mun, das Haupttor zum Königspalast Deoksugung; das Dongnim-mun, das Tor der Unabhängigkeit usw.

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