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Lifestyle

Über Nudelsuppe. Oder: Von der Perfektion des Einfachen.

2019-03-16

Hörerecke

© KBS World Radio

Als meine Frau und ich vor einigen Jahren nach Hyochang-dong im Bezirk Yongsan-gu umzogen waren, machten wir eines Tages eine besondere Entdeckung. Auf dem Gehweg an einer Abzweigung zur Hauptstraße in der Nähe der U-Bahn-Station Hyochang-Park stand vor einer kleinen, unscheinbaren Barracke eine lange Menschenschlange. An der Seite waren die Fenster aufgeschoben und eine rüstig wirkende ältere Frau war damit beschäftigt, Schüsseln zu füllen. Auf einem der Fenster stand in großen Buchstaben aufgeklebt die Aufschrift „Guksu“. Nudelsuppe. Nudelsuppe? All die Leute standen hier an, um sich in diese Barracke hineinzuquetschen und Nudelsuppe zu essen? Ja, in der Tat. 


Janchi-guksu, auf Deutsch in etwa „Festtagsnudeln“, werden traditionellerweise zu Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern gegessen, denn Nudeln symbolisieren ein langes, glückliches Leben. Trotzdem zählen Janchi-guksu zu den unspektakulären Gerichten der koreanischen Küche. Wenn man Leute nach ihrem koreanischen Lieblingsgericht fragt, wird wohl kaum einer Janchi-guksu nennen. Das wäre in etwa so, wie wenn man in Deutschland sagen würde: „Meine Leib- und Magenspeise ist Eierbouillon.“


© KBS World Radio

Doch Kim Sun-nam Halmeoni, die Inhaberin des Ladens, 70 Jahre alt, eine rüstige, aber bescheidene und zurückhaltende Frau, hat es geschafft, dieses Gericht so zu perfektionieren, dass man verrückt danach werden kann ...

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