ⓒ YONHAP News Für Koreas Sportfans gab es in den letzten Wochen oft Gelegenheit zum Jubeln, nicht nur mit Klinsmanns erfolgreichen Fußballjungs, sondern auch in einer Sportart, die in Deutschland von offiziellen Stellen wie dem DOSB gar nicht als solche anerkannt wird: im E-Sport. Dabei verzeichnete die 13. Weltmeisterschaft im Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spiel (MOBA) League of Legends gleich mehrere Sensationen. Erstmals konnte ein Team (T1 aus Südkorea) zum vierten Mal eine E-Sport-Weltmeisterschaft gewonnen (2013, 15, 16, und 23), und ihr Superstar „Faker“ war jedes Mal mit dabei, ist also ebenfalls vierfacher Weltmeister. Das Finale mit einer Spektakulären K-Pop-Show in einem ausverkauften Baseballstadion in Seoul sahen über 6 Millionen Zuschauer per Live-Stream – ebenfalls Weltrekord. E-Sport oder Gaming, wie es hierzulande meist genannt wird, ist bei jungen Koreanern schon jetzt beliebter als etablierte Zuschauersportarten wie Fußball, Baseball oder die Olympischen Spiele und könnte ihnen durch Pluspunkte wie universeller Verfügbarkeit und umfassender Barrierefreiheit, der Überwindung von Ländergrenzen, zielgruppenattraktiver Werbetauglichkeit und seiner natürlichen Kompatibilität mit der digitalen Popkultur in absehbarer Zeit den Rang ablaufen. Auch wenn wir selbst nicht zu der Szene dazugehören, wollen wir heute einmal darüber sprechen.