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#Suchwort Aktuell l 2024-01-04

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank
Das neue Jahr ist da, und viele Menschen fassen ihre Vorsätze und Pläne für das neue Jahr. Das Interesse der Netzbürger wurde davon geweckt, was der wichtigste Neujahrswunsch der südkoreanischen Angestellten ist. Eigentlich lässt es sich leicht vorstellen. Entsprechend dieser Vorstellung war die Antwort, die von 77,7% der Befragten angeklickt wurde, wobei man mehrere Antworten wählen konnte, eine Lohn- bzw. Gehaltserhöhung. 
Die betreffende Umfrage wurde im vergangenen Monat bei 1.000 Angestellten über 19 Jahre durchgeführt. Den Auftrag zu dieser Umfrage gab eine Bürgerorganisation, die sich mit der Frage Gapjil am Arbeitsplatz beschäftigt. Gapjil ist ein koreanischer Ausdruck, der sich auf eine autoritäre Haltung oder autoritäre Handlungen von Menschen bezieht, die Machtpositionen über andere innehaben. 
Der am zweithäufigsten genannte Neujahrswunsch der Angestellten war „Verringerung der Arbeitsintensität bzw. Verkürzung der Arbeitszeit“. Diese Antwort fand 25,8 Prozent Unterstützung. Danach folgte mit 23,4 Prozent Unterstützung die Antwort „Stabile Beschäftigung bzw. Umstellung auf Vollzeitbeschäftigung“ und mit 18,4 Prozent Unterstützung die Antwort „Freie Nutzung von Urlaub“. 
Bei allen Altersschichten belegte die Gehaltserhöhung den ersten Platz. Beim zweiten Platz gab es je nach Altersgruppen Unterschiede. Bei den Zwanzigern war der am zweithäufigsten genannte Neujahrswunsch der Wechsel zu einem besseren Arbeitsplatz. Bei den Dreißigern und Vierzigern lautete die betreffende Antwort „Verringerung der Arbeitsintensität bzw. Verkürzung der Arbeitszeit“. Angestellte in ihren Fünfzigern nannten „Stabile Beschäftigung bzw. Umstellung auf Vollzeitbeschäftigung“ als ihren zweitwichtigsten Wunsch für das neue Jahr. 

Dass immer mehr junge Koreaner nicht heiraten und auch keine Kinder zur Welt bringen wollen, ist in Südkorea längst ein gesellschaftliches Problem. Die Aufmerksamkeit vieler Netzbürger zog auch die Nachricht auf sich, dass der Anteil der Koreaner, die die Heirat für ein Muss halten, verglichen mit 10 Jahren zuvor stark geschrumpft ist. Vor wenigen Tagen hat das Nationale Gesundheitsforschungsinstitut, das dem Amt für Krankheitskontrolle unterstellt ist, einen Bericht über Gesundheitsstatistiken bei Frauen 2023 veröffentlicht. Danach ist der Anteil der südkoreanischen Mitbürger über 15 Jahre, die denken, dass man unbedingt heiraten muss, gegenüber dem Jahr 2012 stark zurückgegangen. 
Nach Altersschichten betrachtet ist der Anteil der betreffenden Personen bei den Männern in der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren von 20,9 Prozent im Jahr 2012 im Jahr 2022 auf 10,1 Prozent, also auf weniger als die Hälfte, geschrumpft. Auch bei den Frauen in derselben Altersgruppe ist der Anteil von 9 auf 4,7 Prozent gefallen. Bei den Männern in ihren 30ern ist der betreffende Anteil von 15,3 auf 12,3 und bei den Frauen in ihren 30ern von 7 auf 5,2 Prozent zurückgegangen. 
Mit fallendem Alter geht der Anteil derjenigen, die die Heirat für ein Muss halten, noch stärker zurück. Bei den Jugendlichen ist dieser Anteil bei beiden Geschlechtern einstellig. Bei der Untersuchung vor 10 Jahren dachten von den männlichen Jugendlichen in der Altersschicht von 15 bis 19 Jahren noch 15,6 Prozent und von den weiblichen Jugendlichen 8,3 Prozent, dass man unbedingt heiraten muss. Im Jahr 2022 belief sich der betreffende Anteil bei den männlichen Jugendlichen nur noch auf 7,5 und bei den Weiblichen auf lediglich 2,6 Prozent. 
Bei den Frauen ist der Anteil derjenigen, die nicht heiraten oder kein Kind zur Welt bringen, nach oben geklettert. Unter den Frauen, die in den 1950er Jahren zur Welt kamen, lag der Anteil der Personen, die bis zu ihrem 40. Lebensjahr nicht heirateten oder ohne Kind blieben, bei weniger als 4 Prozent. Bei den Frauen, die im Jahr 1980 geboren und gegenwärtig im 43. Lebensjahr sind, sind 18 Prozent ledig und 26 Prozent kinderlos. 

Im Gespräch der Netzbürger war auch das Suchwort „Streamflation“. Das fremd klingende Wort ist eine Zusammensetzung aus den englischen Begriffen Streaming und Inflation. Es geht darum, dass das sogenannte „Streamflation“-Phänomen beschleunigt wird, seit in- und ausländische Streamingdienste wie YouTube und Netflix reihenweise ihre Abo-Preise erhöhen. Damit wächst auch die finanzielle Belastung der Verbraucher. 
Die Streamingdienste, die über das Internet ihre Contents anbieten, haben zu Beginn ihre Abos zu günstigen Preisen angeboten, um mehr Abonnenten gewinnen zu können. Im Zuge des sich immer weiter zuspitzenden Wettbewerbs auf dem OTT-Markt und aufgrund der stagnierenden Abonnentenzahlen sowie der Steigerung der Content-Produktionskosten erhöhen sie nun ihre Abo-Preise, um das angehäufte Defizit zu decken. 
Google hat im vergangenen Monat den Preis für YouTube Premium in Südkorea von 10.450 Won auf 14.900 Won im Monat, also um 43 Prozent erhöht. Die Preissteigerung erfolgt etwa drei Jahre, nachdem die monatlichen Kosten für das Premium-Abo im September 2020 von 8.690 Won auf 10.450 Won erhöht wurden. Netflix begann Anfang November des vergangenen Jahres auch für Südkorea die Regelung anzuwenden, dass man 5.000 Won im Monat zusätzlich zahlen muss, um den Netflix-Account mit haushaltsfremden Personen zu teilen. Mitte Dezember stellte der Dienst den Verkauf des Basis-Abos, des bisher günstigsten Abos ohne Werbung, ein. 
Damit sind die Mindestkosten, für die man sich ohne Werbung Videocontents ansehen kann, von 9.500 Won um 4.000 Won auf 13.500 Won im Monat gestiegen. Unter den einheimischen Streamingdiensten hat tving ein Abo-System mit Werbung eingeführt und bietet seine Abo-Angebote seit Dezember zu einem etwa 20 Prozent höheren Preis an. Andere einheimische Dienste wie Coupang Play, Waave und Watcha haben ihre Abo-Preise zwar noch nicht erhöht. Viele aus der Branche rechnen aber damit, dass sie mit der Preiserhöhung bald nachziehen werden.

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