ⓒ YONHAP News, K LEAGUE

Unter den wichtigsten Ereignissen in diesem Jahr im Sport stand ohne Zweifel die Corona-bedingte Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio an erster Stelle. Das Internationale Olympische Komitee und Japan hatten zunächst noch darauf gehofft, die Spiele planmäßig im Juli eröffnen zu können. Wegen international wachsender Bedenken und massiven Drucks von Sportlern beschloss das IOC im März eine Verlegung der Wettkämpfe auf Juli nächsten Jahres. Die Eröffnung der Paralympics ist für den 24. August vorgesehen. 

Eine erschütternde Meldung aus der Sportwelt war der Tod der Triathletin Choi Suk-hyeon. Die 22 Jahre alte Spitzenathletin war von ihrem Trainer und Psychotherapeuten über Jahre geschlagen und psychisch unter Druck gesetzt worden. Als sie von der Polizei und Sportverbänden keine Hilfe bekam, nahm sie sich im Juni das Leben. Choi gehörte seit fünf Jahren zur nationalen Triathlon-Auswahl. Durch ihren Tod rückte das Problem des Missbrauchs von Athleten durch Trainer ins Interesse der Öffentlichkeit. 

Viel Freude bescherte den Sportfans Fußballspieler Son Heung-min in diesem Jahr mit seinen Spitzenleistungen. Seit seinem Debüt bei Tottenham Hotspur war er bei 250 Spielen im Einsatz und erzielte 99 Tore und bereitete 54 Treffer vor. In dieser Saison schoss er elf Tore. Für seine Leistungen wurde Son Heung-min mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Die FIFA verlieh dem Tottenham-Stürmer den Puskas Award für das schönste Tor des Jahres. In der von Sky Sports zusammengestellten Premier-League-Elf des Jahres bekam Son Heung-min eine Position in der Offensive zugeteilt. 

Zu nennen ist auch der ungebrochene Erfolg von südkoreanischen Profigolferinnen auf der LPGA-Tour. Auf der in diesem Jahr wegen Corona verkürzten LPGA-Tour gewannen Koreanerinnen insgesamt sieben von 18 ausgetragenen Turnieren, darunter drei Major-Turniere.  Das sechste Jahr in Folge befindet sich Südkorea damit in der Nationenwertung auf dem Spitzenrang. 

In der amerikanischen Baseball-Liga Major-League brillierten die südkoreanischen Profis Ryu Hyun-jin und Kim Kwang-hyun. Ryu Hyun-jin bestritt für seine Mannschaft Toronto Blue Jays 12 Spiele als Starting Pitcher. Mit Ende der Saison wurde er für den Cy Young Award für den besten Pitcher der Major-League nominiert und wurde Dritter. Als erster Asiat wurde ihm der Warren Spahn Award für den besten linkshändigen Pitcher verliehen. 

Zu den zehn wichtigsten Meldungen im Sport zählt auch der Sieg der K-League-Vereinsmannschaft Ulsan Hyundai bei der AFC Champions League in Katar. Mit neun Siegen und einem Unentschieden hat sich die Mannschaft nach acht Jahren den Titel zurückgeholt. Seit 2002 holten sich südkoreanische Vereinsmannschaften insgesamt sechs Mal den Titel. 

Für Schlagzeilen sorgte auch die Rückkehr der Volleyball-Spielerin Kim Yeon-koung in die südkoreanische Profi-Liga nach elfjähriger Tätigkeit bei ausländischen Vereinen. Schon in den ersten Spielen mit ihrem neuen Verein Heungkuk Life erwies sich die Starspielerin als überlegen. In der ersten Spielrunde der Volleyball-Liga wurde sie zum MPV gewählt. Gegenwärtig steht sie auf der Liste der besten Offensivspielerinnen ganz oben. 

Im Schwimmsport sorgte der 17-jährige Hwang Sun-woo für eine kleine Sensation. Hwang erzielte bei einem Wettbewerb für die nationale Auswahl im November über 100 Meter Freistil eine Zeit von 48,25 Sekunden und verbesserte den von Olympiasieger Park Tae-hwan im Jahr 2014 aufgestellten Rekord um 0,17 Sekunden. Über 200 Meter Freistil verbesserte er den Junioren-Weltrekord. Das Nachwuchstalent hat in beiden Disziplinen die Normen für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio bereits erfüllt. 

In der aufgrund von Covid-19 größtenteils ohne Publikum ausgetragenen höchsten Liga des koreanischen Baseballsports, KBO-League, ist die Mannschaft NC Dinos als Sieger hervorgegangen. Die Spiele der KBO-League wurden über ESPN in den USA übertragen und erfreuten sich bei den amerikanischen Baseballfans, deren eigene Liga pausieren musste, großer Beliebtheit. NC Dinos waren bei den amerikanischen Zuschauern das beliebteste Team. 

Zu den Topmeldungen zählt auch der Aufstieg des Go-Spielers Shin Jin-seo in die koreanische Spitze. Der 20-Jährige ist seit seinen Siegen über den Top-Spieler Park Jung-hwan die Nummer Eins im Land. Um die weltweite Nummer eins zu werden, muss er gegen den Chinesen Ke Jie noch einige Duelle gewinnen. In der finalen Runde eines jüngst ausgetragenen Turniers erzielte Shin einen haushohen Sieg gegen Ke Jie und erwies sich dem zurzeit weltbesten Spieler als ebenbürtig.