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Neu-Delhi gilt als am stärksten verschmutzte Hauptstadt der Welt. Wie „Times of India“ berichtete, wurde nun am Montag in der indischen Hauptstadt, unweit des Geschäfts- und Finanzzentrums Connaught Place der erste Luftreinigungsturm eingeweiht. Wie bekannt ist, wurde Indien beim Bau des Lufreinigungsturms von ähnlichen Anlagen in China inspiriert. 

Der 25 Meter hohe Turm ist mit 40 riesigen Ventilatoren und 5.000 Filtern ausgerüstet. Pro Sekunde sollen 1.000 Kubikmeter Luft aufgesaugt und gefährliche Partikel herausgefiltert werden können. Das Projekt kostete 200 Millionen Rupien, ungefähr 2,3 Millionen Euro. Arvind Kejriwal, der Chief Minister von Delhi, sagte bei der Eröffnungsfeier am Montag, es sei ein denkwürdiger Tag für Neu-Delhi im Kampf gegen die Luftverschmutzung. Es würden in Zukunft im ganzen Land solche Luftreinigungstürme errichtet. 

Viele Experten stehen der Idee des „Smog-Towers“ aber skeptisch gegenüber. Die Luftverschmutzung in Neu-Delhi sei so stark und großflächig, dass ihr mit einer derartigen Struktur nicht beizukommen sei. Damit die Luft wenigstens ein bisschen sauberer werde, müssten folglich hunderte solcher Luftreinigungstürme errichtet werden. Rund 70 Prozent des indischen Stroms stammt allerdings aus Kohlekraftwerken. Beim Betrieb von Luftfiltern werden zudem noch weitere Schadstoffe in die Luft abgegeben.

Die Verschmutzung der ohnehin schon schmutzigen Luft Neu-Delhis wird durch das Abbrennen von Stoppelfeldern zusätzlich verstärkt. Zu einem ähnlichen Zeitpunkt im Herbst findet außerdem das hinduistische Lichterfest Diwali statt, bei dem im ganzen Land große Feuerwerke gezündet werden.