Rund 120 Professoren der Seoul Nationaluniversität (SNU) haben die Regierung dazu aufgerufen, sich für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum verstorbenen Ex-Präsidenten Roh Moo-hyun zu entschuldigen.
In einer Erklärung zur Lage der Nation heißt es weiter, die Ermittlungen hätten mit Recht den Verdacht über eine politische Rache erregt. Kritisiert wurde, dass die Staatsanwaltschaft noch drei Wochen nach der Vorladung des ehemaligen Staatspräsidenten keine Entscheidung getroffen und Informationen über zusätzliche Verdachtsmomente informell bekannt gemacht habe. Damit habe die Staatsanwaltschaft den Ex-Präsidenten verleumdet, hieß es.
In der Erklärung wurde der Regierung zudem ein Alleingang vorgeworfen. Auf einer Pressekonferenz in Seoul erklärten elf Vertreter der SNU-Professoren, dass die Regierung die Meinungs- und Pressefreiheit gewährleisten müsse. Die Professoren forderten, dass sich die Regierung die Meinungen der Bevölkerung anhören und sie bei der Amtsführung berücksichtigen sollte. Sie seien über einen Rückschritt für die Demokratie besorgt, hieß es.
Es ist seit der Amtsenthebungsklage gegen den damaligen Präsidenten Roh Moo-hyun im Jahre 2004 das erste Mal, dass die SNU-Professoren eine Erklärung zur Lage der Nation abgegeben haben.
Unterdessen haben auch 68 Professoren der Chungang Universität in Seoul eine Entschuldigung des Präsidenten Lee Myung-bak zum Tod seines Vorgängers und den Rücktritt des Kabinetts aufgefordert.