In der Stadtmitte von Seoul hat am Samstagnachmittag eine Großkundgebung stattgefunden.
Über 50 Bürgerorganisationen, darunter der Gewerkschaftsdachverband KCTU, veranstalteten die Kundgebung, um den Stopp der von der Regierung angestrebten Reformen des Arbeitsmarktes und der Einführung von unter staatlicher Regie verfassten Geschichtsschulbüchern zu fordern. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 68.000, während die Veranstalter von 130.000 Teilnehmern sprachen.
Es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten, als einige Teilnehmer Polizeiabsperrungen mittels Eisenstangen, Seilen und Leitern durchbrechen wollten, um zum Gwanghwamun-Platz zu marschieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, deren Wasser Capsaicin enthielt.
Dabei wurden 50 Demonstranten von der Polizei festgenommen. Die Teilnehmer behaupteten, dass über 50 Personen verletzt worden seien, ein 68-Jähriger habe eine Gehirnblutung erlitten.
KCTU erklärte um 23 Uhr die Auflösung und kündigte an, am 5. Dezember erneut eine Großkundgebung einzuberufen.
Der Versuch der Polizei, den KCTU-Vorsitzenden Han Sang-kyun wegen des Vorwurfs der illegalen Demonstration zu verhaften, scheiterte nach einem Gerangel mit KCTU-Mitgliedern.