Angesichts des Skandals um tödliche Desinfektionsmittel für Luftbefeuchter wird die südkoreanische Staatsanwaltschaft am Montag den ehemaligen Chef von Oxy Reckitt Benckiser John Lee zum Verhör vorladen.

Lee, der derzeit als Chef von Google Korea dient, hatte von Juni 2005 bis Mai 2010 Oxy Reckitt Benckiser geleitet. Sein Vorgänger Shin Hyun-woo wurde mittlerweile verhaftet, wegen des Verdachts, dass sich das Ausmaß der Schäden vergrößerte, weil Oxy das Produkt ohne zusätzliche Überprüfung auf seine Unbedenklichkeit vermarktet habe.

Der Fokus der Ermittlungen gegen JohnLee soll darauf liegen, ob er ungeachtet vieler Beschwerden über Nebenwirkungen den Verkauf des umstrittenen Desinfektionsmittels dennoch durchgesetzt hat. Von Interesse ist außerdem, ob das britische Mutterunternehmen Reckitt Benckiser in die Vermarktung verwickelt war.

John Lee war der erste ausländische CEO von Oxy Reckitt Benckiser seit der Übernahme von Oxy Korea durch das britische Unternehmen Reckitt Benkiser.

Anlass für die Ermittlungen sind eine Reihe von Todesfällen wegen Luftbefeuchter-Desinfektionsmitteln im Jahre 2011. Damals sollen 142 Menschen wegen verunreinigten Luftbefeuchterreinigern gestorben sein, 100 von ihnen sollen den Reiniger von Oxy Reckitt Benckiser verwendet haben.