Im Zuge der Ermittlungen wegen tödlicher Desinfektionsmittel für Luftbefeuchter hat die Staatsanwaltschaft John Lee, den früheren Chef von Oxy Reckitt Benckiser, erneut als Verdächtigen vorgeladen.

Lee erschien heute gegen acht Uhr, anderthalb Stunden früher, bei der Staatsanwaltschaft und sprach eine Entschuldigung an die Opfer aus.

Lee hatte von Juni 2005 bis Mai 2010 Oxy Reckitt Benckiser geleitet. Ihm wird vorgeworfen, ungeachtet vieler Beschwerden über Nebenwirkungen weder das umstrittene Desinfektionsmittel vom Markt zurückgezogen noch den Verkauf gestoppt zu haben. Als eine Folge soll es viele Todesopfer und Opfer gegeben haben. Er soll zudem falsche Werbung über die Sicherheit des Produkts für Kinder genehmigt haben.

Lee war zuvor am 23. Mai über 15 Stunden lang befragt worden. Wie verlautete, habe er die Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, dass er über mögliche Gefahren für den menschlichen Körper nichts gewusst habe.

Die Staatsanwaltschaft will nach dem zweiten Verhör überlegen, Haftbefehl gegen Lee zu beantragen.