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Nationales

Verhandlung über Zwangskastration und -abtreibung bei Leprakranken auf Insel Sorok

Write: 2016-06-21 09:05:56Update: 2016-06-21 13:20:17

Verhandlung über Zwangskastration und -abtreibung bei Leprakranken auf Insel Sorok

Eine Sonderverhandlung über die Zwangskastration und -abtreibung bei Leprakranken auf der Insel Sorok hat vor Ort stattgefunden.

Dort waren seit den 1910er Jahren Leprakranke isoliert und behandelt worden.

Erstmals nach der Eröffnung des der Behandlung von Leprakranken gewidmeten Sorokdo Nationalen Krankenhauses vor 100 Jahren fand am Montag dort eine Verhandlung statt.

Über 500 Leprakranke hatten seit 2011 fünf Klagen gegen den Staat eingereicht, da der Staat sie zur Kastration oder Abtreibung gezwungen hatte. Sie hatten Entschädigungen in Höhe von 50 Millionen Won oder 43.000 Dollar pro Person gefordert. Das Gericht der ersten Instanz urteilte, dass die Regierung jeder Person 30 Millionen Won (25.940 Dollar) oder 40 Millionen Won (34.500 Dollar) zahlen soll. Daraufhin ging die Regierung in die Berufung.

Die zuständigen Richter des Obergerichts Seoul fragten fünf Zeugen, ob die Kastration und Abtreibung in der Vergangenheit als Staatspolitik und wider den Willen der Betroffenen vorgenommen worden waren.

Eine Leprakranke in ihren Siebzigern, Opfer der Zwangsabtreibung, sagte, dass man die Kastration oder Abtreibung habe hinnehmen müssen, um damals auf der Insel Sorok zu leben. Die Abtreibung sei ohne Betäubung vorgenommen worden.

Dagegen sagte ein Arzt, der in den 1970er und 80er Jahren auf der Insel gearbeitet hatte, dass die Abtreibung und Kastration für die Patienten vorgenommen worden seien. Damals hätten auf der Insel keine materiellen und institutionellen Bedingungen vorgeherrscht, die Leprakranken das Aufziehen von Kindern erlaubt hätten.

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