Nach Einschätzung führender US-Medien wird Südkorea im Gegenzug für den Verzicht auf die Entwicklung eigener Atomwaffen eine größere Rolle im Entscheidungsprozess der USA über den Einsatz von Atomwaffen spielen.
Zu dieser Einschätzung gelangten die Zeitungen „Wall Street Journal“, „New York Times“ und „Washington Post“ durch Bemerkungen von hochrangigen US-Regierungsbeamten und Expertenbewertungen über die „Washingtoner Erklärung“, die Maßnahmen zur Stärkung der erweiterten Abschreckung der USA vorsieht.
Kurz nach dem Gespräch zwischen Präsident Yoon Suk Yeol und Präsident Joe Biden schrieb „Wall Street Journal“, die USA hätten zugestimmt, Seoul ein größeres Mitspracherecht bei den Beratungen über eine mögliche nukleare Reaktion der USA auf einen nordkoreanischen Angriff einzuräumen.
Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte gegenüber der Zeitung, bei der Washingtoner Erklärung gehe es im Grunde darum, eine Reihe von konkreten Maßnahmen zur Verstärkung und Verbesserung der US-Verpflichtung zur erweiterten Abschreckung für Südkorea zu präsentieren. Das stelle eine offizielle Zusage der USA dar, bestmögliche Bemühungen zu unternehmen, um sich mit Südkorea (über den potenziellen Atomwaffeneinsatz) zu beraten.