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Internationales

Präsident Yoon Suk Yeol und Japans Premier Kishida wollen zwischen Kolonialvergangenheit und künftiger Zusammenarbeit trennen

Write: 2023-05-07 21:00:05Update: 2023-05-07 21:11:13

Präsident Yoon Suk Yeol und Japans Premier Kishida wollen zwischen Kolonialvergangenheit und künftiger Zusammenarbeit trennen

Photo : YONHAP News

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida haben sich auf einen Ausbau der Zusammenarbeit beider Länder verständigt.

Bei ihrem Spitzentreffen am Sonntag in Seoul wurde eine breite Themenpalette erörtert. Beide machten demnach deutlich, dass sie sich nicht länger durch die Kolonialvergangenheit zurückhalten lassen wollen.

Yoon sagte zum Auftakt des Gesprächs, dass es 12 Jahre gedauert habe, um die "Shuttle-Diplomatie" wiederherzustellen, doch Kishida und er hätten weniger als zwei Monate gebraucht, um gegenseitige Besuche zu verwirklichen. Einen solchen positiven Wandel herbeizuführen sei aus seiner Sicht schwierig, doch einmal geschaffen werde daraus häufig ein Trend. Der gegenwärtige Zustand in den Beziehungen zwischen Südkorea und Japan sei ein Beispiel hierfür.

Kishida sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Spitzengespräch, ihm tue das Herz weh angesichts der vielen Personen, die schwierige und traurige Erfahrungen machen mussten und nahm damit offenbar Bezug auf die koreanischen Opfer der Zwangsarbeit zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Bei Yoons Besuch in Japan im März habe er ihm deutlich gesagt, dass die japanische Regierung die Sichtweise früherer Regierungen über die Kolonialvergangenheit übernehme, dazu zähle auch die gemeinsame Erklärung von 1998. Diese Position werde standhaft vertreten.

Im Anschluss an Yoons Entscheidung setze Südkorea seine Anstrengungen zu den am 6. März verkündeten Maßnahmen fort. Diese Aufgeschlossenheit trotz schmerzvoller Vergangenheit berühre ihn, sagte Kishida weiter.

In den südkoreanisch-japanischen Beziehungen war 2018 ein Tiefpunkt erreicht worden, nachdem ein südkoreanisches Gericht japanische Unternehmen zu Entschädigungen für Zwangsarbeit zur Kolonialzeit verurteilt hatte. Die Yoon-Regierung hatte Anfang März von sich aus einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der keine zwingende Beteiligung japanischer Unternehmen an den Entschädigungen vorsieht. Diese Entscheidung hatte zum ersten Gipfeltreffen beider Länder seit 12 Jahren geführt.

Mit Kishidas Gegenbesuch in Seoul gilt nun die sogenannte "Shuttle-Diplomatie", d.h. die Praxis der Besuche und Gegenbesuche der Regierungsspitzen, als fortgesetzt.

Präsident Yoon Suk Yeol wird außerdem auf Einladung des japanischen Ministerpräsidenten für die Teilnahme am G-7-Gipfel am 19. Mai Hiroshima besuchen. Er werde zusammen mit Kishida im dortigen Friedenspark das Denkmal für koreanische Opfer des Atombombenabwurfs besuchen, kündigte Yoon auf der Pressekonferenz an.

Zudem wird Südkorea eine Expertendelegation nach Japan entsenden, die sich bei einer Inspektion vor Ort einen Eindruck von der geplanten Ableitung kontaminierten Wassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima ins Meer verschaffen soll.

Eine weitere Einigung beim heutigen Gipfel besagt, dass die Zusammenarbeit zwischen südkoreanischen Halbleiterherstellern und japanischen Herstellern von Materialien, Teilen und Ausrüstung sichergestellt werden solle. Darüber hinaus sollten die Lieferketten für hochmoderne Chips gestärkt werden.

Zu Nordkorea sagte Yoon auf der Pressekonferenz, dass eine Beteiligung Japans an den neuen Abschreckungsmaßnahmen gemäß der "Washingtoner Erklärung", die beim Gipfel mit den USA angenommen worden war, nicht ausgeschlossen werde.

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