Südkorea, die USA und Japan wollen laut einem japanischen Medienbericht offenbar ihre Radarsysteme zur Erkennung und Verfolgung nordkoreanischer Raketen gemeinsam nutzen.
Wie die Zeitung „Yomiuri Shimbun“ heute schrieb, wollten sich die drei Länder bei ihrem trilateralen Verteidigungsministertreffen Anfang Juni in Singapur auf den entsprechenden Plan einigen. Sie zielten auf einen baldigen Einsatz ab.
Konkret geht es darum, die Kommando- und Kontrollsysteme, darunter Radare, die die südkoreanischen Streitkräfte, die US-Truppen in Korea, die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte und die US-Truppen in Japan jeweils verwenden, über das Indopazifische Kommando der USA miteinander zu verbinden. Dadurch soll ermöglicht werden, dass die drei Länder sofort Informationen austauschen.
Südkorea und Japan seien keine Verbündeten, daher könnten ihre Radarsysteme nicht direkt miteinander verbunden werden. Daher sei es als optimal erachtet worden, die Verbindung über die USA zustande zu bringen, hieß es.
Als rechtlicher Rahmen wird die 2014 unterzeichnete trilaterale Vereinbarung über den Informationsaustausch (TISA) zwischen Südkorea, den USA und Japan genutzt.
Die drei Staaten verständigten sich beim Dreier-Gipfel im vergangenen November darauf, Informationen über nordkoreanische Raketen in Echtzeit auszutauschen. Danach wurden Diskussionen über konkrete Maßnahmen aufgenommen.
Die Zeitung meldete, dass die drei Länder beim trilateralen Gipfel am Rande des G7-Gipfels vom 19. bis 21. Mai im japanischen Hiroshima den Stand der Koordinierung in Bezug auf den Informationsaustausch über Raketen endgültig bestätigen wollten.