Am 15. August, dem Tag der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg, haben japanische Kabinettsmitglieder und Abgeordnete entweder Opfergaben an den umstrittenen Yasukuni-Schrein geschickt oder sind dorthin gepilgert.
Premierminister Fumio Kishida habe am Vormittag eine Opfergabe an den Yasukuni-Schrein in Tokio geschickt, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Dabei wurde ein Vertreter der regierenden Liberaldemokratischen Partei zitiert.
Zudem kam es seit 2020 das vierte Jahr in Folge zu Besuchen von amtierenden Kabinettsmitgliedern in dem Schrein am Tag der Niederlage Japans.
Der Yasukuni-Besuch von japanischen Kabinettsmitgliedern und Abgeordneten wird als Zeichen für die Befürwortung des japanischen Aggressionskriegs gedeutet. Das hat immer wieder für Konflikte mit Südkorea und China gesorgt.
Im Yasukuni-Schrein werden 2,46 Millionen Menschen verehrt, die seit der Meiji-Restauration in Kriegen gefallen sind. 2,13 Millionen von ihnen stehen im Zusammenhang mit dem Pazifikkrieg, darunter auch 14 Kriegsverbrecher der Klasse A.
Auch 20.000 Gefallene von der koreanischen Halbinsel werden dort verehrt, ohne Rücksicht auf die Meinung der südkoreanischen Seite. Der Yasukuni-Schrein lehnt die Forderungen von Betroffenen oder Hinterbliebenen nach der Rücknahme der Ehrung ab.