Die USA verstehen laut einem hohen Beamten des US-Außenministeriums Südkoreas Besorgnis über die Bestimmungen des Inflation Reduction Act (IRA).
Die USA würden Südkoreas Bedenken berücksichtigen, sagte Jose Fernandez, Unterstaatssekretär für Wirtschaftswachstum, Energie und Umwelt, bei einem Treffen mit südkoreanischen Medien am Donnerstag in Seoul.
Damit der IRA erfolgreich sein könne, sei die Kooperation zwischen Südkorea und den USA unerlässlich, sagte er.
Die US-Regierung hatte beschlossen, für Elektroautohersteller, die Batterienmaterial sowie Mineralien von besorgniserregenden ausländischen Unternehmen (Foreign Entity of Concern, FEOC) beziehen, keine Subventionen zu gewähren. Sie hatte im vergangenen Dezember detaillierte Vorschriften präsentiert, nach denen praktisch alle Unternehmen in China als FEOC eingestuft werden.
Es wurde daraufhin befürchtet, dass diese Vorschriften die südkoreanische Elektroauto- und Batteriebranche angesichts ihrer hohen Abhängigkeit von China bei der Materialversorgung sehr belasten würden. Die südkoreanische Regierung und die Branche äußerten sich demnach besorgt über die Bestimmungen.
Fernandez sagte weiter, dass die Diversifizierung der Lieferketten für kritische Mineralien nicht nur möglich, sondern eine Priorität der Regierung Biden sei.
Er bekräftigte, dass die US-Regierung nicht die Entkopplung von China, sondern das „De-Risking“, die Reduktion von Risiken, anstrebe.
Er äußerte sich auch zu der Meinung, dass südkoreanische Unternehmen trotz massiver Investitionen in den USA nicht zügig von Subventionen nach dem IRA profitieren könnten. Es werde eine vorsichtige Überprüfung vorgenommen, sagte er. Die USA beabsichtigten, nach der Überprüfung möglichst schnell finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
Der Beamte äußerte außerdem die Meinung, dass Südkorea mehr als jedes andere Land vom IRA profitiert habe.