Die südkoreanische Regierung berät mit den Vereinten Nationen über die Möglichkeit, mit Irans in Seoul eingefrorenen Petrogeldern dessen überfälligen UN-Mitgliedsbeiträge zu zahlen.

Auf Anfrage der iranischen Regierung suche Seoul nach einer Möglichkeit, sagte ein Beamter des südkoreanischen Außenministeriums am Montag.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, gab den entsprechenden Vorschlag am Sonntag auf der Website des iranischen Außenministeriums bekannt. Der Sprecher forderte die Vereinten Nationen nachdrücklich auf, die sichere Überweisung von Zahlungen zu gewährleisten.

Der Vorschlag kam inmitten angespannter Beziehungen zwischen Seoul und Teheran wegen der jüngsten Beschlagnahme eines südkoreanischen Öltankers durch die iranische Revolutionsgarde.

Die iranische Revolutionsgarde hatte das Schiff Hankuk Chemi am 4. Januar im Persischen Golf festgesetzt. Als Grund wurde Meeresverschmutzung genannt. Die Reederei, für die das Schiff fährt, wies den Vorwurf jedoch zurück. 

Als Hintergrund für die Festsetzung werden iranische Petrogelder in Höhe von sieben Milliarden Dollar vermutet, die wegen der US-Sanktionen gegen Iran bei südkoreanischen Banken eingefroren sind. 

Die überfälligen UN-Mitgliedsbeiträge sollen bei rund 16,25 Millionen Dollar betragen.