Die US-Notenbank hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf bis zu ein Prozent angehoben.
In Südkorea schürt die bereits erwartete Zinssteigerung Sorge vor einem Kapitalabzug.
Notenbankchefin Janet Yellen begründete am Mittwoch die zweite Zinserhöhung innerhalb von drei Monaten damit, dass die US-Wirtschaft hinsichtlich Beschäftigung und Preisstabilität einen moderaten Erholungskurs fortsetze. Weitere Zinserhöhungen würden schrittweise erfolgen.
Würde zu lange gezögert, könnten später drastische Zinsschritte erforderlich werden. Dies könnte die Finanzmärkte stören und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen, so Yellen.
Marktbeobachter rechnen mit zwei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr. Sollte die Fed in einem nächsten Schritt den Leitzins auf 1,25 Prozent steigern, wäre das Zinsniveau höher als in Südkorea.
Wenn die US-Zinsen steigen, gebe es die Tendenz eines Kapitalabflusses aus anderen Ländern in Richtung USA, sagte Professor Yang Jun-sok von der Fakultät für Wirtschaft an der Katholischen Universität Koreas. Ein Anstieg der US-Zinsen um einen Viertelprozentpunkt sorge ihm zufolge über einen Zeitraum von drei Monaten für einen Abfluss von drei Billionen Won oder 2,7 Milliarden Dollar aus dem südkoreanischen Markt. Südkorea könne jedoch wegen der hohen privaten Verschuldung die Zinsen nicht im Gleichschritt mit den USA anheben, so der Wirtschaftsprofessor.
In Südkorea entspricht die Verschuldung der privaten Haushalte fast 91 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Eine andere Sorge nach der Zinserhöhung in den USA betrifft Auswirkungen auf Schwellenmärkte wie China. Denn dortige Probleme könnten wiederum den Handel mit Südkorea schrumpfen lassen.