Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat sich bereit erklärt, eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zu schicken und über diese Angelegenheit auch einen Dialog mit Südkorea zu führen. Diese Möglichkeit erwähnte Kim in seiner Neujahrsansprache, die am Montag im Staatsfernsehen KCTV ausgestrahlt wurde.

Er sagte, er sei dazu bereit, die nötigen Schritte für die Entsendung einer Delegation zu den Winterspielen in Pyeongchang zu treffen. Zu diesem Zweck könnten sich Nord- und Südkorea so bald wie möglich zu Gesprächen treffen.

Kim betonte, dass mehr als alles andere militärische Spannungen zwischen beiden Teilstaaten abgebaut und eine friedliche Atmosphäre auf der koreanischen Halbinsel geschaffen werden müsse. Für die Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen halte er sich die Möglichkeit des Dialogs, des Kontakts und des Austausches mit jedem offen.

Auf der anderen Seite beschwor Kim gegenüber den USA die abschreckende Wirkung seiner Atomwaffen. Die gesamten Vereinigten Staaten lägen in Reichweite nordkoreanischer Atomwaffen und auf seinem Schreibtisch stehe immer ein Atomknopf. Dies sei keine Drohung, sondern Realität, sagte Kim.

Beobachter hatten damit gerechnet, dass Kim Jong-un in seiner Neujahrsansprache einen versöhnlichen Ton gegenüber Südkorea anschlagen werde. Nachdem Kim im vergangenen Jahr verkündet hatte, den Aufbau einer Atomstreitmacht abgeschlossen zu haben, ging man davon aus, dass er versuchen würde, das Blatt zu wenden.

Das südkoreanische Präsidialamt erwartet, dass anlässlich einer möglichen Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen der innerkoreanische Dialog wieder aufgenommen und ein Durchbruch in der nordkoreanischen Nuklearfrage herbeigeführt werden kann.