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Koreanische Halbinsel von A bis Z

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Spatenstichfeier für innerkoreanisches Eisenbahn- und Straßenprojekt

Themen der Woche2018-12-26

ⓒKBS News

Beide Koreas haben heute den ersten Spatenstich für das Projekt zur Wiederherstellung der innerkoreanischen Eisenbahn- und Straßenverbindungen gefeiert.


Die südkoreanische Regierung betonte, dass damit vor allem die Bereitschaft zur Umsetzung des Projekts demonstriert worden sei. Die Bauarbeiten könnten zwar nicht sofort starten, man wolle das Projekt aber unter allen Umständen abschließen, heißt es.


Angestrebt wird eine Verbindung der Schienen und Straßen auf den Linien Gyeongui und Donghae, die beide Koreas miteinander verbinden, sowie deren Modernisierung. Auf dieses Ziel hatten sich die Staatschefs Süd- und Nordkoreas bei ihrem Treffen im April verständigt.


Die Gyeongui-Linie ist ein Hauptverkehrsweg im Westen der koreanischen Halbinsel, der von Seoul über Kaesong und Pjöngjang bis nach Sinuiju führt. Für einen normalen Zugbetrieb ist die Modernisierung der veralteten nordkoreanischen Schienen erforderlich. Die Donghae-Linie führt entlang der Ostküste quer durch Korea. Die nordkoreanischen Schienen auf dieser Linie müssen modernisiert werden, und eine Strecke in Südkorea muss noch gebaut werden.


Die Zeremonie für den ersten Spatenstich kam wegen der Nordkorea-Sanktionen nur mühsam zustande. Der erste Versuch für gemeinsame Untersuchungen in Nordkorea im August musste abgesagt werden. Grund war, dass eine Genehmigung des UN-Sicherheitsrats für eine Sanktionsausnahme für den Transport von nötigen Gütern, Geräten sowie Personen nach Nordkorea nicht eingeholt wurde. Erst Ende November konnte die gemeinsame Inspektion beginnen, nachdem die USA ihre Zustimmung geäußert und die Vereinten Nationen eine Ausnahme von den Sanktionen gewährt hatten. Die Spatenstichfeier konnte ebenfalls dank der Unterstützung der USA und einer Genehmigung der UNO für eine Sanktionsausnahme stattfinden.


Bis zur tatsächlichen Aufnahme der Bauarbeiten liegt jedoch noch ein weiter Weg vor beiden Koreas. Die Bauarbeiten sind ohne eine Lockerung der Sanktionen unmöglich, da diese den Transport von Geräten und Materialien in den Norden verbieten. Eine Sanktionslockerung ist an die Bedingung von nordkoreanischen Maßnahmen zur Denuklearisierung geknüpft. Die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über die Denuklearisierung sind jedoch festgefahren. Für einen Durchbruch wird angestrebt, ein zweites Spitzentreffen zwischen beiden Ländern bald nach dem Jahreswechsel zustande zu bringen.

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