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Nordkorea schlägt Wiederaufnahme gemeinsamer Ausgrabung alter Palaststätte in Kaesong vor

Themen der Woche2018-07-24

ⓒ KBS News


Nordkorea hat Südkorea vorgeschlagen, die gemeinsame Ausgrabung der Palaststätte Manwoldae in Kaesong wieder aufzunehmen. Das ist die erste konkrete Antwort des Nordens auf den Vorschlag des Südens im März, wissenschaftliche Austauschprojekte durchzuführen. Wie KBS aus Kreisen von südkoreanischen Wissenschaftlern erfuhr, hätten Wissenschafter des Koreanischen Rates für Versöhnung und Kooperation in Nordkorea bei einem Treffen mit südkoreanischen Historikern am 15. Juli in Peking diese Meinung übermittelt. 


Manwoldae ist die Stätte eines Palastes, der im Jahr 919 gebaut wurde, nachdem Taejo, der Gründer des Königreichs Goryeo, am südlichen Fuß des Bergs Songak in Kaesong zur Hauptstadt bestimmt hatte. Bis zur Zerstörung im Zuge der Invasion einer chinesischen Rebellengruppe im Jahr 1361 diente der Palast als Hauptpalast von Goryeo. Deshalb ist die Ausgrabung der Palaststätte für die Erforschung der Geschichte von Goryeo, das vom 10. bis 14. Jahrhundert existierte, sehr wichtig. 


Süd- und Nordkorea führten seit 2007 sieben Mal gemeinsame Ausgrabungsarbeiten an Manwoldae durch. Das Projekt wurde angesichts eines Atomtests Nordkoreas im Jahr 2016 eingestellt. Die gemeinsame Ausgrabung wurde anlässlich eines innerkoreanischen Symposiums für die Aufnahme von historischen Denkmälern und Stätten in Kaesong in die Welterbeliste im Jahr 2005 beschlossen. Beide Teilstaaten einigten sich bei einem Ministertreffen im Dezember desselben Jahres auf ein Projekt zur Aufnahme historischer Stätten in Kaesong in die Welterbeliste und deren Bewahrung. Im Juni 2006 wurde eine Einigung über Ausgrabungsarbeiten angenommen.


Die erste Untersuchung fand vom 15. Mai bis 13. Juli 2007 statt, auf einer 33.000 Quadratmeter großen Fläche wurden Testgrabungen ausgeführt. Im September jenes Jahres erfolgten Ausgrabungen, auf einer 3.000 Quadratmeter großen Fläche wurden fünf Stätten von Gebäuden und 2.000 Relikte entdeckt. Danach besuchten südkoreanische Forscher 2008, 2010, 2011 und 2014 die nordkoreanische Stadt und setzten die Ausgrabungen fort. Bei der siebten und letzten Untersuchung vom 1. Juni bis 30. November 2015 wurden 19 Stätten von Gebäuden und 3.500 Relikte freigelegt. Bisher wurden 39 Stätten von Gebäuden und 16.500 Relikte freigelegt. 


Die Fortsetzung des Manwoldae-Projekts ist von großer Bedeutung, weil dies die Wiederaufnahme des wissenschaftlichen Austauschs zwischen Süd- und Nordkorea bedeutet. 

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