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Koreanische Halbinsel von A bis Z

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Verteidigungsministerium plant probeweise Abzug von Soldaten und Waffen aus Wachposten in DMZ

Themen der Woche2018-07-25

ⓒ KBS News

Ein Wachposten, Guard Post (GP) auf Englisch, ist ein Posten, an dem einem Wachdienst zugewiesene Soldaten im Einsatz sind. In Südkorea stehen GP im Allgemeinen für Wachposten in der demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen beiden Koreas.  


In einer demilitarisierten Zone dürfen grundsätzlich keine bewaffneten Soldaten stationiert sein. Laut dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Süd- und Nordkorea sind in der DMZ keine automatischen Schusswaffen erlaubt. Sowohl Süd- und als auch Nordkorea betreiben Wachposten in der DMZ. Nordkorea stationierte zuerst bewaffnete Soldaten in der Zone. Da Nordkorea dort Wachposten einrichtete und in Betrieb nahm, musste Südkorea reagieren. 


Auf einem Wachposten sind 30 bis 40 Soldaten stationiert, sie sind auch mit schweren Waffen ausgerüstet. Nordkorea bezeichnet seine Soldaten auf den GP als Polizisten. Südkoreanische Soldaten auf den GP tragen ebenfalls das Abzeichen der DMZ-Polizei. Die Wachposten in der DMZ sind solide Betonbunker. Alle Anlagen der Wachposten Nordkoreas sind bis auf die Wachtürme unterirdisch. Die Wachposten in der DMZ bilden nämlich die vorderste Front zwischen bewaffneten Soldaten beider Koreas und stellen Festungen dar. 


Der Zugang zur DMZ ist beschränkt. In der Zone liegen während des Koreakriegs verlegte Landminen und Blindgänger verstreut. Daher sind die dortigen Wachposten ein von der Außenwelt isolierter Raum. Einige Wachposten Süd- und Nordkoreas liegen sehr nahe beieinander. Sollte man schreien, kann dies auf der anderen Seite gehört werden. Dass sich bewaffnete Soldaten nahe beieinander befinden, bedeutet, dass die Gefahr eines Zusammenstoßes groß ist. Es kam früher zu Gefechten zwischen Wachsoldaten beider Staaten. 


Sollte gemäß dem Plan des südkoreanischen Verteidigungsministeriums der schrittweise Abzug der Grenzposten abgeschlossen sein, wird die DMZ zwischen beiden Koreas eine demilitarisierte Zone im wahrsten Sinne des Wortes. Das könnte eine praktische Maßnahme zum Abbau militärischer Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea darstellen. Ihre Staatschefs hatten in der Panmunjom-Erklärung vom 27. April vereinbart, die DMZ in eine Friedenszone zu verwandeln. 

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