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US-Kongressausschuss billigt Gesetzentwurf über Zusammenführung von Korea-Amerikanern und Familien in Nordkorea

Themen der Woche2019-10-31

ⓒYONHAP News

Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus hat einen Gesetzentwurf über die Zusammenführung von Korea-Amerikanern und ihren Angehörigen in Nordkorea verabschiedet. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob die Gesetzgebung tatsächlich zu häufigeren Familienwiedersehen führen wird.


Im Ausland einschließlich der USA gibt es schätzungsweise 200.000 Koreaner, die als Folge der Teilung Koreas von ihren Familien in Nordkorea getrennt wurden. Sie sind jedoch nicht in einer Datenbank erfasst worden. Betroffene können sich zwar in Südkorea registrieren lassen und einen Antrag auf ein Wiedersehen mit ihren Familien in Nordkorea stellen. In vielen Fällen gestaltet sich dies jedoch schwierig. Sie können auch in ihrer Wahlheimat kaum auf Unterstützung in dieser Angelegenheit hoffen.


Die Bemühungen um die Zusammenführung von getrennten Familien in Süd- und Nordkorea starteten 1971. Erst im Jahr 1985 konnte das erste innerkoreanische Familientreffen zustande kommen. Damals wurden historische gegenseitige Heimatbesuche verwirklicht, es blieb jedoch bei diesem einmaligen Ereignis. Im Jahr 2000 wurden die innerkoreanischen Familienzusammenführungen wieder aufgenommen und fanden seitdem abhängig von Schwankungen in den innerkoreanischen Beziehungen gelegentlich statt. Das letzte Familientreffen erfolgte im August 2018, es war die 21. Zusammenkunft. Insgesamt etwa 4.500 Familien konnten zusammengeführt werden, dazu kamen rund 560 Familien in Form von Videotreffen zusammen. Das entspricht nicht einmal vier Prozent der Zahl der eingereichten Anträge.


Für Koreaner im Ausland war es kaum möglich, durch das „Nadelöhr“ zu gehen, um an einem solchen innerkoreanischen Familientreffen teilzunehmen. Auslandskoreaner sind in Bezug auf Besuche in Nordkorea oder Kontakte mit nordkoreanischen Einwohnern relativ frei. Hierfür muss ein südkoreanischer Staatsbürger gemäß einheimischen Gesetzen eine Genehmigung einholen und ist zur Meldung verpflichtet. Koreanischstämmige, die eine ausländische Staatsbürgerschaft haben, müssen die Gesetze des betreffenden Landes befolgen. Deshalb kann es je nach ihrem Wohnsitz keine Einschränkungen für solche Besuche oder Kontakte geben. Dennoch sind solche Kontakte ohne Unterstützung der dortigen Regierung schwierig.


Unter koreanischen Einwohnern in den USA gibt es zwar solche, die an einem innerkoreanischen Familientreffen teilnehmen konnten, oder die von einem anderen Land aus mit ihren Verwandten in Nordkorea Briefe austauschen oder diese treffen konnten. Ihre Zahl ist jedoch sehr niedrig. Lediglich Menschen, die zeitlich und finanziell dazu in der Lage sind, kamen in den Genuss einer solchen Gelegenheit. Für die meisten betroffenen Koreaner in den USA war es schwierig, ein solches Treffen überhaupt in Angriff zu nehmen.


Der nun vom Außenausschuss des US-Repräsentantenhauses verabschiedete Gesetzentwurf über die Zusammenführung von Korea-Amerikanern und Angehörigen in Nordkorea ist den stetigen Bemühungen von koreanischen Einwohnern in den USA zu verdanken. Sie setzten sich über Organisationen wie Korean American Grassroots Conference (KAGC) und Korean American Public Action Committee (KAPAC) dafür ein, Abgeordnete zur Unterstützung für die Vorlage zu bewegen. KAGC hat seit 2013 Aktivitäten für die Gesetzgebung für ein Wiedersehen von Korea-Amerikanern und ihren Familien in Nordkorea durchgeführt. Die Organisation schickte letztes Jahr im Rahmen solcher Anstrengungen Briefe an führende Mitglieder des Senats und des Repräsentantenhauses. Darin wurden sie gebeten, dass die Frage der Familienzusammenführung im Rahmen der Nordkorea-Politik der USA berücksichtigt werden solle. KAGC-Exekutivdirektor Song Won-seok betonte die Notwendigkeit eines stetigen Interesses, da mehr Unterstützung erforderlich wäre, sollte derselbe Gesetzentwurf binnen wenigen Wochen im Senat eingebracht werden.

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