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Nordkoreas Machthaber wieder aufgetaucht

Themen der Woche2020-05-09

ⓒYONHAP News

Mit dem Auftritt von Kim Jong-un bei einer Zeremonie zur Fertigstellung einer Düngemittelfabrik am Freitag vergangener Woche sind die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand vorerst beendet.


Der nordkoreanische Machthaber hatte sich davor 20 Tage lang nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen. Währenddessen rätselte die Welt über seinen Verbleib. Kim leide an einer schweren Krankheit, sei operiert worden oder vielleicht sogar tot, hieß es.


Die Gerüchte wurden zwar durch sein Wiederauftauchen widerlegt, es gab aber dennoch Anzeichen, die auf einen möglicherweise verschlechterten Gesundheitszustand schließen lassen. Kim Jong-un leitete noch am 11. April eine Parteisitzung in Pjöngjang. Vier Tage später fehlte er aber bei den öffentlichen Feierlichkeiten zum Geburtstag seines verstorbenen Großvaters Kim Il-sung. Es war das erste Mal, dass er das Mausoleum seines Großvaters zu dessen Geburtstag nicht besucht hatte.


Die in Seoul ansässige Internetzeitung „Daily NK“ erklärte seine Abwesenheit damit, dass Kim Jong-un sich in einer Klinik in Hyangsan in der Provinz Nord-Pyongan einer Herzoperation unterzogen habe und sich noch in Behandlung befinde. CNN berichtete daraufhin, Washington schenke der Information, Kim befinde sich nach einer Operation in ernsthafter Gefahr, größte Aufmerksamkeit.


Die südkoreanische Regierung wies Spekulationen um Kims Gesundheit zurück. Es würden keine auffälligen Regungen beobachtet, hieß es. Dennoch überschlugen sich die Gerüchte.


Sogenannte Nordkorea-Kenner und Medien können sich nun der Kritik nicht entziehen, grundlose Behauptungen verbreitet zu haben. Der Vorfall zeigt aber auch, wie verschlossen Nordkorea ist und dass man über die Vorgänge in dem Land letztlich kaum etwas weiß.

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