Die südkoreanischen Curling-Frauen, die gestern bereits nach ihrem 11:2-Sieg über das Team olympischer Athleten aus Russland ihre Spitzenposition in der Vorrunde sicher hatten, siegten gestern Abend auch noch über Dänemark mit 9:3. Damit beendeten sie die Vorrunde mit 8 Siegen und einer Niederlage. Die südkoreanischen Curlerinnen, die in der Weltrangliste auf Rang 8 stehen, haben in der Vorrunde die Top Fünf der Weltrangliste, Kanada, die Schweiz, Russland, Großbritannien und Schweden, geschlagen. Sie haben damit zum ersten Mal in der südkoreanischen Curling-Geschichte den Einzug ins Halbfinale geschafft. Die einzige Niederlage in der Vorrunde gab es im zweiten Spiel gegen Japan mit 5:7. Südkorea tritt im Halbfinale morgen Abend gegen Japan an.
Curling war bis zu den Olympischen Winterspielen in PyeongChang als Wintersportart eher unbekannt. Nun herrscht in Südkorea ein Curling-Boom. Die südkoreanischen Curling-Frauen faszinieren mit ihrer tollen Leistung die gesamte Bevölkerung und sorgen für Furore. Im Internet wimmelt es von Fotos und Videos von ihnen. Es gibt auch viele Bürger, die ein Parodie-Video ins Internet setzen. Auch die Verkaufsmenge von Curling-Brettspielen ist drastisch gestiegen.
Entsprechend dem Curling-Boom erfreuen sich die südkoreanischen Curlerinnen derzeit einer unbeschreiblich großen Beliebtheit. Das größte Modewort unter den südkoreanischen Netzbürgern in Bezug auf die Olympischen Winterspiele in PyeongChang ist derzeit Young-mi. Young-mi ist der Vorname von Lead Kim Young-mi. Skip Kim Eun-jeong ruft sehr häufig mit lauter Stimme den Namen ihrer Freundin, die wischt. Je nach der Lautstärke der Stimme und der Rufgeschwindigkeit verändere sich die Geschwindigkeit und Stärke des Wischens.
Weil alle vier Spielerinnen der südkoreanischen Frauen-Curling-Mannschaft aus dem Landkreis Uiseong kommen, dessen regionale Spezialität Knoblauch ist, werden sie im Inland, sowie auch von ausländischen Medien liebevoll als ´Garlic Girls´ bezeichnet.
Die südkoreanische Eiskunstläuferin Choi Da-bin hat bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang im Kurzprogramm ihre bisherige persönliche Bestmarke von 67,77 Punkten erzielt. Vor der Kür liegt sie auf Platz 8.
Sie hören Choi Da-bin:
Ich war etwas angespannter als im Team-Wettbewerb. Es war mein größter Wunsch, auf der olympischen Bühne mein Kurzprogramm fehlerfrei zu zeigen. Ich bin sehr zufrieden, weil es mir gelang. Weil die Olympischen Spiele in Südkorea stattfanden, konnte ich mit großer Unterstützung von vielen Bürgern meine Performance zeigen, und ich bin sehr dankbar dafür.
Choi Da-bin wählte zu ihrer Kurzkür die Musik ´Papa, can you hear me?´. Das Programm hatte für sie eine besondere Bedeutung. Denn ihre Mutter ist im vergangenen Juni an Krebs gestorben. Choi begann im Alter von fünf Jahren mit dem Eiskunstlaufen, und seitdem war ihre Mutter Kim Jeong-suk stets an ihrer Seite. Nach dem Kurzprogramm vergoss sie Tränen.
Choi Da-bin erzählt:
Ich habe im Gedenken an meine Mutter das Kurzprogramm aufgeführt und habe versucht, meine Sehnsucht nach ihr gut im Programm zum Ausdruck zu bringen. Ich war eigentlich sehr angespannt. Meine Trainerin sagte zu mir, dass alle großes Vertrauen in mich haben, und in diesem Glauben konnte ich gut laufen.
Choi Da-bin hat nach Kim Yu-na als südkoreanische Eiskunstläuferin die beste Leistung im olympischen Kurzprogramm gezeigt. Die Kür findet morgen statt, und die südkoreanischen Eiskunstlauf-Fans hoffen, dass Choi sich nach der Kür auf der olympischen Bühne einen Platz unter den Top Ten sichern kann.
(Photo : Yonhap) audioHier ist PyeongChang!
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Auch für die deutsche Mannschaft gab es am gestrigen Olympiatag Grund zu Jubeln. Drei Deutsche schafften es in der nordischen Kombination gemeinsam aufs Podium. Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek gewann sein erstes olympisches Gold im Einzel. Er siegte vor den Landsmännern Fabian Rießle und Eric Frenzel nach dem Springen von der Großschanze und einer spannenden Langlauf-Verfolgung über zehn Kilometer. Eric Frenzel, der schon in der Kombination von der Normalschanze Gold gewonnen hatte, holte seine zweite Medaille.
Für die deutsche Olympiamannschaft war die Goldmedaille in der nordischen Kombination das elfte Gold bei den Spielen in Pyeongchang und sie bleibt damit den führenden Norwegern dicht auf den Fersen.
Die gesamtkoreanische Frauen-Eishockeymannschaft hat gestern im Gwandong Hockey Centre das letzte Spiel gegen Schweden bestritten und dieses mit 1:6 verloren. Der südkoreanischen Spielerin Han Su-jin war zwar ein Ehrentreffer gelungen, doch gegen den Weltranglistenfünften hatte das Einheitsteam am Ende keine Chance. Das Team beendet das olympische Turnier sieglos auf dem achten und damit letzten Platz.
Sie hat damit zwar ihr Ziel, wenigstens ein Spiel zu gewinnen, nicht erreicht, die Mannschaft hat sich jedoch gegen die starken Favoriten tapfer geschlagen und die Herzen des Publikums gewonnen. Der kanadischen Trainerin Sarah Murray schossen nach der letzten Niederlage die Tränen in die Augen.
Die Erinnerungen an die vergangenen vier Jahre, in denen wir hart gearbeitet haben, zogen wie in einem Kaleidoskop an mir vorbei. Ich bin sehr stolz auf unser Team.
In den fünf Spielen, die das Einheiststeam bestritten hatte, erzielte es lediglich zwei Treffer und kassierte 28 Gegentore. Den Zahlen nach ist dies ein dürftiges Ergebnis. In den vergangenen 27 Tagen seit der Aufstellung des Einheitsteam sind die Spielerinnen beider Koreas sich aber näher gekommen. Hören wir die nordkoreanische Spielerin Hwang Chung-gum:
Mir ist noch einmal klar geworden, dass es nichts gibt, was wir Athleten aus Nord- und Südkorea nicht zusammen schaffen, wenn wir unsere Kräfte bündeln.
Die Südkoreanerinnen hatten sich bemüht, das Eis zu brechen und den anfangs fremdelnden Nordkoreanerinnen näher zu kommen. Sie arrangierten eine Überraschungsparty für die nordkoreanische Spielerin Jin Ok und notierten sich die nordkoreanischen Eishockeybegriffe. Die Spielerinnen unternahmen gemeinsam Spaziergänge, schlossen Freundschaften und rückten trotz der kurzen Vorbereitungszeit als „Team Korea“ schnell zusammen. Es spricht die südkoreanische Spielerin Han Soo-jin:
Ich denke, dass die Winterolympiade in Pyeongchang nicht das Ende, sondern erst der Anfang ist. Deswegen glaube ich, dass auch die anderen Spielerinnen der Meinung sind, etwas Wertvolles geleistet zu haben.
Die Mannschaft bleibt noch bis zur Schlussfeier der Winterspiele zusammen, danach kehren die Nordkoreanerinnen in den anderen Teilstaat zurück. Es wird darüber nachgedacht, den Austausch im Anschluss an die Olympiade fortzusetzen. Die Mission, eine Botschaft der Versöhnung und des Friedens zu vemitteln, hat das „Team Korea“ erfolgreich erfüllt.
Es wird erwartet, dass während des Zeitraums der Winterolympiade in Pyeongchang und an den Feiertagen zum chinesischen Mondneujahrsfest über 1,6 Millionen Touristen Seoul besuchen werden.
Damit sich die Besucher wohlfühlen und sich gut zurechtfinden, hat die Stadt Seoul die Zeit vom 26. Januar bis zum Abschluss der Winter-Paralympics am 18. März zur „Sonderwillkommenswoche“ bestimmt. Unter dem Slogan „Willkommen in Seoul, dem Tor nach Pyeongchang“ werden verschiedene Dienstleistungen angeboten und Events durchgeführt. Hören wir einen Organisator des Programms, Kim Kyeong-jun:
Als erstes bieten wir einen Dolmetschdienst an, damit Touristen, die an den Feiertagen zum chinesischen Mondneujahr und während der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang nach Korea kommen, freundlich empfangen werden und die für ihren Aufenthalt nötigen Informationen bekommen. Für Besucher, die nicht die Gelegenheit haben nach Pyeongchang zu fahren und diejenigen, die ihre Zeit in Seoul verbringen, haben wir ein Ski-Erlebnis vorbereitet. Darüber hinaus bekommen Touristen, wenn sie kleine Aufgaben lösen, ein Geschenk. Auf dem Programm stehen auch traditionelle Spiele. Auf diese Weise sollen Korea und Sehenswürdigkeiten in Seoul bekannter gemacht werden.
Touristen, die Seoul und Korea zum ersten mal besuchen kennen sich in der Gegend nicht aus und viele haben Schwierigkeiten sich zu verständigen. An mehreren Stellen stehen Dolmetscher für verschiedene Sprachen bereit, die den Besuchern weiterhelfen, auf einer Stadtkarte zusammen nach den Zielen ihrer Tour suchen und über den öffentlichen Verkehr informieren. Hören wir eine Dolmetscherin für Japanisch:
Ich heiße Kang Cho-won und bin bis zum 25. Februar als Dolmetscherin tätig. Japanische Touristen, die anlässlich der Winterolympiade in Pyeongchang Korea aufsuchen, stelle ich Sehenswürdigkeiten und touristische Höhpunkte von Pyeongchang vor. Ich hoffe, sie haben Spaß in Korea.
Damit sich die Besucher aus dem Ausland im Stadtzentrum von Seoul willkommen fühlen, wurden die Straßenlaternen in den Vierteln Myeongdong, Shinchon, Hongdae und Dongdaemun mit einem Willkommensbanner dekoriert. Diese Banner schmücken auch den Weg vom Gwanghwamun Tor bis zum Seouler Bahnhof, wo die Hochgeschwindigkeitsbahn nach Pyeongchang anhält. Auf dem Gwanghwamun Platz finden Straßenparaden mit traditionellen Schlaginstrumentenquartetten und Tapdance statt.
An sechs Stellen, unter anderem am Internationalen Flughafen in Incheon, am Kimpo Flughafen in Myeongdong, am Gwanghwamun Platz und am Namsan Berg werden an Willkommensständen verschiedene Events durchgeführt. Am Internationalen Flughafen in Incheon kann man aufmunternde Botschaften für die Olympiasportler übermitteln und dafür ein Geschenk erhalten.
Auf großen Anklang stößt das VR-Skifahrerlebnis am Kimpo Flughafen. Über eine Virtual-Reality-Brille wird dem Nutzer vorgespielt, auf einer Skipiste inmitten einer schneeweißen Landschaft zu sein. Durch die Bewegung des Körpers kann man Hindernissen ausweichen und mit einem Controller in den Händen wird der Stockeinsatz simuliert. Nur wer sein Gleichgewicht halten und schnell reagieren kann, schafft es, die Skipiste hinunterzusausen. Nach dem Skierlebnis in der Virtuellen Realität bekommen die Besucher selbst Lust auf Wintersport. Wir trafen eine Englischlehrerin aus Kanada, die sich über das VR-Skierlebnis begeisterte und auch nach Pyeongchang zu den Spielen fahren möchte:
Ich bin Englischlehrerin an einer Oberschule. Ich komme aus Kanda. Das Skierlebnis hat Spaß gemacht. Ich bin zwar nicht gut darin, aber es macht Spaß. In meiner Heimat bin ich in den Rockey Mountains Ski gefahren. Ich möchte nach Pyeongchang, um mir das Hockeyspiel der kanadischen Mannschaft anzuschauen. In Kanada fanden die Winterspiele zwei Mal statt, aber ich war noch nie dabei. Da ich in Korea bin, möchte ich hier die Winterspiele direkt erleben.
(Photo : Yonhap) audioHier ist PyeongChang!
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