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Diskussion über Atomwaffen in Südkorea in Gang gekommen

Themen der Woche2017-09-17
Diskussion über Atomwaffen in Südkorea in Gang gekommen

In politischen Kreisen in den USA und Südkorea werden zurzeit verstärkt Rufe nach einer Stationierung taktischer Atomwaffen in Südkorea laut. Sämtliche taktische Waffensysteme der USA wurden 1991 als Folge der innerkoreanischen Denuklearisierungserklärung aus Südkorea abgezogen.

Das Institut für nationale Sicherheitsstrategie hat dazu am Mittwoch auf seiner Homepage einen Bericht vorgestellt, in dem die Meinungen von Befürwortern und Gegnern gegenüber gestellt werden.

Der Bericht führt drei Rechtfertigungsgründe für eine atomare Aufrüstung Südkoreas an. Erstens sei die innerkoreanische Denuklearisierungserklärung wegen Nordkoreas Atomprogramm nicht mehr gültig. Zweitens werde das nordkoreanische Regime nicht auf Atomwaffen verzichten, auch dann nicht, wenn sich Südkorea an die Denuklearisierungserklärung halte. Eine erneute Stationierung von taktischen Atomwaffen in Südkorea stelle ein „Gleichgewicht des Schreckens“ her und bewirke, dass sich Nordkorea mit seinen Provokationen zurückhalte.

Darüber hinaus könne China, das sich hinsichtlich Sanktionen gegenüber Nordkorea zurückhaltend zeige, stärker unter Druck gesetzt werden.

Die in dem Bericht angeführten Gegenargumente lauten, dass mit einer Stationierung von taktischen Atomwaffen in Südkorea, ein atomarer Rüstungswettlauf auf der koreanischen Halbinsel in Gang käme. Dies führte zu einer Verfestigung der Teilung Nord- und Südkoreas. Auch garantiere die atomare Bewaffnung nicht, dass sich Nordkorea zu Gesprächen bereit erkläre. Zudem würde Südkorea wegen eines Verstoßes gegen den Atomwaffensperrvertrag international in die Kritik geraten.

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