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Differenzen mit China und Russland wegen Nordkorea

Themen der Woche2017-07-09
Differenzen mit China und Russland wegen Nordkorea

Im Zuge der Diskussionen über das Vorgehen gegen Nordkorea nach dessen Raketenstart am Dienstag sind Differenzen offenbart worden.

Südkorea, die USA und Japan auf der einen Seite und China und Russland auf der anderen Seite vertreten unterschiedliche Meinungen über das weitere Vorgehen.

Nordkorea hatte am Dienstagvormittag eine ballistische Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-14 getestet und den Raketenstart in seinen Staatsmedien als Erfolg bezeichnet.

Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums handelte es sich bei der Hwasong-14 um eine neue Rakete der ICBM-Klasse. Zu dieser Einschätzung sei man aufgrund der Flughöhe und -distanz sowie der Geschwindigkeit und Stufentrennung gelangt, teilte das Ressort am Mittwoch bei einer Berichterstattung vor dem parlamentarischen Verteidigungsausschuss mit.

Verteidigungsminister Han Min-koo zufolge habe die Geschwindigkeit der Rakete weniger als 20 Mach betragen. Daraus zu schließen müsse es sich um eine ICBM der anfänglichen Entwicklungsstufe handeln.

Weil wichtige Kriterien wie der Abschuss von einer fest installierten Rampe und der Wiedereinritt in die Atmosphäre nicht nachgewiesen wurden, könne man nicht zweifelsfrei davon ausgehen, dass Nordkorea die Entwicklung von Interkontinentalraketen gelungen sei.

Die Regierung in Seoul rief den nationalen Sicherheitsrat zusammen und verabschiedete eine Resolution, in der Nordkoreas Raketentest verurteilt wurde.

Als Reaktion auf die Raketenprovokation simulierten Washington und Seoul bei einer gemeinsamen Übung einen Angriff auf Pjöngjang und feuerten ballistische Raketen ins Ostmeer ab. Der Vereinigte Generalstab Südkoreas teilte mit, dass die Streitkräfte Südkoreas und der USA mit gemeinsamen Raketenübungen an der Ostküste auf die Provokationen durch den Norden reagiert hätten. Die Übung habe die Fähigkeit zu einem Präzisionsangriff auf die Kommandozentrale des Feindes demonstriert.

Bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen wurde der Test der Interkontinentalrakete scharf verurteilt. Die USA, Südkorea und Japan forderten härtere Maßnahmen. Auch die EU plädierte für verschärfte Sanktionen. Eine Presseerklärung wurde wegen Russlands Veto nicht angenommen. Russland und China wünschen einen Dialog mit Nordkorea statt härteren Maßnahmen.

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