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Nordkorea führt zweiten ICBM-Test durch

Themen der Woche2017-08-06
Nordkorea führt zweiten ICBM-Test durch

Nach dem zweiten Test einer Interkontinentalrakete (ICBM) durch Nordkorea hat die Regierung in Seoul begonnen, eigene Sanktionen gegen Pjöngjang zu prüfen.

Die gemeinsamen Streitkräfte Südkoreas und der USA haben auf den Abschuss der ballistischen Interkontinentalrakete des Typs Hwasong 14 am Freitag mit verschiedenen Maßnahmen reagiert. Etwa 30 Stunden nach dem Raketenabschuss überflogen strategische Bomber der USA die koreanische Halbinsel. Diese führten eine gemeinsame Übung mit Kampfjets der südkoreanischen Luftwaffe durch. Wie verlautete, soll der Chef des Vereinigten Generalstabs Lee Sun-jin mit militärischen Führern der USA telefoniert und Meinungen über eine „militärische Option“ ausgetauscht haben.

Präsident Moon Jae-in hatte angewiesen, eigene Strafmaßnahmen Südkoreas gegen Nordkorea zu prüfen und vorläufig vier weitere Startrampen des Raketenabwehrsystems THAAD zu stationieren.

Darüber hinaus sollen Verhandlungen zur Änderung des bilateralen Raketenabkommens Südkoreas und der USA, vorangetrieben werden. Den aktuellen Richtlinien nach ist das Gewicht für Sprengköpfe bei südkoreanischen Raketen mit einer Reichweite von 800km, auf 500 kg begrenzt. Damit könnte eine Landebahn zerstört werden. Angestrebt wird eine Erhöhung der Zuladung auf über eine Tonne, um gegebenenfalls auch nordkoreanische Bunker in 10~20 Meter Tiefe treffen zu können.

Der staatlichen Nachrichtenagentur in Nordkorea KCNA zufolge erreichte die Rakete Hwasong 14 eine Höhe von 3.724,9 Km und flog innerhalb eines Zeitraums von 47:12 Minuten eine Strecke von 998 Km. Dies bedeutet, dass sie bei einem Abschusswinkel von 30~45 Grad mindestens 10.000 Kilometer erreichen könnte. Vom nordkoreanischen Wonsan aus könnte sie den östlichen Teil des US-amerikanischen Festlands treffen.

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