Die südkoreanischen Streitkräfte haben erfolgreich eine ballistische Rakete der Serie Hyunmoo mit einer Reichweite von 800 Kilometer getestet. Die Rakete kann jeden Ort in Nordkorea erreichen. Sie soll im Kriegsfall als wichtige strategische Waffe für die Zerschlagung der nordkoreanischen Kommandozentrale eingesetzt werden.

Einem hochrangigen Regierungsbeamten zufolge fand der Raketenstart auf dem Testgelände des Instituts für Verteidigungsentwicklung (ADD), in Anwesenheit von Verteidigungsminister Han Min-koo statt. Die Rakete habe vom Start über den Flug bis zum Treffen des Ziels die Normwerte erfüllt. Allerdings wurde wegen der räumlichen Begrenzung des Testgeländes die Flugweite verkürzt und der Testflug darauf fokussiert, Präzision und andere Leistungsdaten zu überprüfen.

Den Raketenrichtlinien Südkoreas und der USA nach beträgt die Reichweite, die südkoreanische Raketen haben dürfen, maximal 800 Kilometer. Das Gewicht des Sprengkopfes einer ballistische Rakete darf maximal 500 Kilogramm betragen.

800 Kilometer genügen, um vom südlichsten Punkt der Insel Jeju aus Sinuiju in Nordkorea zu treffen. Werden die Raketen südlich der mittleren Region stationiert, wohin die nordkoreanische Fernkampfartillerie nicht reicht, sind sie dazu imstande, jeden Ort in Nordkorea zu treffen.

Es ist das erste Mal, dass der erfolgreiche Testflug einer Rakete mit 800 Kilometer Reichweite öffentlich bekannt gemacht wurde. Südkorea sendet damit eine starke Warnung an das nordkoreanische Regime aus, das an der Entwicklung von Raketen und Nuklearwaffen festhält.

Auf der anderen Seite soll die reibungslose Verstärkung des KMPR-Systems demonstriert werden. KMPR steht für „Koreas Bestrafung und Vergeltung“ und weist auf einen Plan hin, demnach im Krisenfall das nordkoreanische Kriegskommando ausgeschaltet und Nuklear-und Raketenanlagen zerstört werden.