Der UNO-Sicherheitsrat hat am Montag Nordkoreas Raketenabschuss scharf kritisiert und in einer Presseerklärung vor zusätzlichen Sanktionen gewarnt.

Tags zuvor hatte Nordkorea erneut eine Rakete abgeschossen. Pjöngjang zufolge diente der Abschuss als Test für eine Trägerrakete mit einem nuklearen Sprengkopf. Das südkoreanische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass es sich um eine weiterentwickelte ballistische Mittel- und Langstreckenrakete (IRBM) handelte, die in puncto Leistung die bislang erfolglos gestarteten Raketen des Typs Musudan übertrumpfen soll.

Die Rakete flog etwa 780 Kilometer weit und stürzte 420 Kilometer westlich der Tsugaru-Straße ins Meer. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sie die Rakete in einem spitzen Winkel abgeschossen worden und habe eine Höhe von 2.110 Kilometern erreicht.

Nordkoreas Staatsmedien bezeichneten den Raketenstart als erfolgreich. Die Nachrichtenagentur KCNA berichtete, die neu entwickelte ballistische Mittel- und Langstreckenrakete „Hwasung-12“ sei erfolgreich getestet worden. Unter den schwächsten Bedingungen für einen Wiedereintritt habe sich das Explosionssystem des Sprengkopfes als äußerst präzise erwiesen, hieß es. Der Wiedereintritt zählt zu den Schlüsseltechniken bei der Entwicklung von Interkontinentalraketen.

Nordkorea machte damit deutlich, dass es nicht die Absicht hat, zum gegebenen Zeitpunkt die Atomwaffen- und Raketenentwicklung zu stoppen. Zumindest scheint es die Fähigkeit erlangen zu wollen, das US-Festland treffen zu können, um bei Verhandlungen eine günstige Position einnehmen zu können.

Präsident Moon Jae-in hatte unverzüglich den nationalen Sicherheitsrat einberufen und den nordkoreanischen Raketentest als Verstoß gegen bestehende UN-Resolutionen scharf kritisiert. Südkorea sei zwar offen für einen Dialog mit dem Norden, werde aber auch entschlossen gegen Provokationen vorgehen, damit Pjöngjang keine falschen Schlüsse ziehe.