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US-Student Tod nach Freilassung aus Nordkorea gestorben

Themen der Woche2017-06-25
US-Student Tod nach Freilassung aus Nordkorea gestorben

Der US-amerikanische Student Otto Warmbier, der während seiner 17-monatigen Haft in Nordkorea ins Koma fiel, starb am 19. Juni, sechs Tage nach seiner Heimkehr in die USA.

Otto Warmbier studierte an der Virginia State University. Er reiste im Januar nach Nordkorea. Während seines Aufenthalts in Pjöngjang wurde der 22-Jährige wegen des Verdachts festgenommen, Propagandamaterial aus einem Hotel gestohlen zu haben.

Im März wurde der Student zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Es stellte sich heraus, dass Warmbier schon kurz nach der Urteilsfällung ins Koma gefallen sein soll. Die nordkoreanische Führung gab an, er sei in der Haft an Botulismus, einer schweren Lebensmittelvergiftung, erkrankt. Er habe eine Schlaftablette eingenommen und sei danach nicht mehr aufgewacht. Allerdings zweifelt die US-Seite an dieser Darstellung. Ärzte hätten in weiten Teilen seines Gehirns massive Schädigungen festgestellt, die offenbar auf einen Sauerstoffmangel zurückzuführen sind.

Über Warmbiers Gesundheitszustand war lange nichts bekannt. Die schwedische Botschaft, die US-amerikanische Interessen in Nordkorea wahrnimmt, hatte zwar gebeten, Kontakt mit Warmbier aufnehmen zu können, Nordkorea hatte dieses Anliegen jedoch über ein Jahr lang abgelehnt. Erst auf Vermittlung des nordkoreanischen UNO-Botschafters wurde Warmbiers kritischer Zustand bekannt.

Nach dessen Tod spitzt sich der seit Monaten schwelende Konflikt zwischen Nordkorea und den USA zu. US-Präsident Trump verurteilte in einer Mitteilung die Brutalität des nordkoreanischen Regimes.

Es wird erwartet, dass sich der Tod Warmbiers auf die um einen Dialog bemühte Nordkorea-Politik der südkoreanischen Regierung ungünstig auswirken wird. Das Ereignis könnte auch das bevorstehende US-südkoreanische Spitzentreffen belasten.

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