Offenbar flüchten immer mehr Nordkoreaner nach Südkorea, um nicht bloß der wirtschaftlichen Not zu entkommen, sondern auch um ein freieres Leben zu führen.

Das Vereinigungsministerium hat bei nordkoreanischen Neuankömmlingen nach dem Abschluss eines Anpassungsprogramms der staatlichen Bildungseinrichtung Hanawon Umfragen durchgeführt. Vor 2001 antworteten etwa 19 Prozent der Befragten, dass sie im Norden ein überdurchschnittliches Einkommen bezogen hätten. Der Anteil stieg nach 2014 auf knapp 60 Prozent. Vor 2001 antworteten etwa 23 Prozent, dass sie im Norden zur Mittel- oder Oberschicht gehört hätten. Der Wert stieg nach 2014 auf knapp 67 Prozent.

Ein weiteres Merkmal sei, dass die Zahl der nordkoreanischen Flüchtlinge dieses Jahr auffällig zugenommen habe. Seit der Machtübernahme von Kim Jong-un 2012 ist die Zahl bis 2015 kontinuierlich gesunken. In den ersten acht Monaten dieses Jahres ist die Zahl allerdings verglichen mit dem Vorjahr um 15 Prozent gestiegen. Dies könnte die Frage aufkommen lassen, ob das Kim Jong-un-System mit mehr Unsicherheitsfaktoren konfrontiert sei.

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