Laut einem Medienbericht befindet sich eine chinesische Ölbohrplattform seit Mai ununterbrochen in der ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) Nordkoreas in dessen Westmeer.

Das berichtete das auf Nordkorea spezialisierte Nachrichtenportal NK News am Montag unter Berufung auf die Webseite „Marine Traffic“, die Informationen über Schiffspositionen anbietet.

Die Zhong You Hai 17, eine Bohrplattform des staatlichen Unternehmens China National Petroleum Corporation, sei im Mai in der EEZ Nordkoreas eingetroffen und offenbar seitdem dort, hieß es.

NK News meldete unter Berufung auf Daten einer anderen Webseite, der aktuelle Standort der Plattform befinde sich drei Kilometer innerhalb der Grenze der EEZ und rund 90 Kilometer von der Küste Nordkoreas. Die Plattform habe am 22. Mai den chinesischen Hafen von Dalian verlassen.

Der Standort der Plattform liege in einer geringen Entfernung von Probebohrlöchern, die in den 1980er und 1990er Jahren entdeckt worden seien. Das Vorhandensein der Plattform könnte darauf hinweisen, dass China an einem 2005 unterzeichneten Memorandum über Nordkoreas Ölreserven erneut Interesse zeige, hieß es weiter.

China und Nordkorea hatten 2005 ein MoU über die gemeinsame Erschließung von Erdöl im Meer unterzeichnet.

China habe seitdem keine sinnvolle Maßnahme getroffen. Die Entsendung der Bohrplattform stelle eine gefährliche Trumpfkarte dar, die zu Chinas Druckmittel in der THAAD-Frage werde, sagte Paik Keun-wook von Chatham House.

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