Nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes könnte die am Sonntag gestartete neue Rakete Nordkoreas mindestens 2.000 Kilometer weit fliegen.

Diese Einschätzung teilte die Behörde am Dienstag bei einer Diskussion des parlamentarischen Geheimdienstausschusses unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit.

Sollte berücksichtigt werden, dass die ballistische Rakete in einem Winkel von 89 Grad abgeschossen worden sei, werde die maximale Reichweite auf mehr als 2.000 Kilometer geschätzt. Die Rakete sei mit einer Geschwindigkeit von Mach 8,5 geflogen, hieß es.

Der Ausschussvorsitzende Lee Cheol-woo sagte, der Geheimdienst habe es für sehr wahrscheinlich gehalten, dass Nordkorea eine Interkontinentalrakete abschießen und einen sechsten Atomtest unternehmen werde. Nordkorea werde eine vollständige Atommacht, sollte es noch über Technologien für einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und für die Verkleinerung von Atombomben verfügen.

Im parlamentarischen Verteidigungsausschuss kritisierten Abgeordnete die Reaktion der Streitkräfte auf den Raketenstart. Kim Jin-pyo von der Minjoo-Partei Koreas warf dem Verteidigungsministerium häufige Fehleinschätzungen vor. Diesmal hatte das Ressort zunächst von einer Rakete der Klasse Rodong gesprochen und ging später davon aus, dass es sich um eine Rakete der Klasse Musudan handele.

Verteidigungsminister Han Min-koo wies auf Schwierigkeiten beim Aufspüren hin und betonte erneut die Notwendigkeit der Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD.

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