Nordkorea produziert vermutlich in einer Chemiefaserfabrik in Hamheung auf eigene Faust Raketentreibstoff namens UDMH.

Das schrieb die US-Zeitung „New York Times“ am Mittwoch (Ortszeit).

UDMH (1,1-Dimethylhydrazin) ist eine hochgiftige Chemikalie, die als Raketentreibstoff verwendet wird. Der UN-Sicherheitsrat verhängte 2012 und 2014 ein Embargo auf diesen chemischen Stoff gegen Nordkorea. Da die Produktion von UDMH schwierig ist, importierte Nordkorea laut Berichten bisher aus China und Russland diese Chemikalie.

Der US-Raketenexperte Jeffrey Lewis hat in Nordkoreas offiziellem Wissenschaftsjournal „Chemistry and Chemical Engineering“ Beiträge entdeckt, die die eigene Entwicklung von UDMH in Nordkorea vermuten lassen.

Die Beiträge, die aus 2013 bis 2016 stammen, handelten auf den ersten Blick vom Management von hochgiftigem Abwasser, sagte Lewis. Sie enthielten jedoch ausgeklügelte Kenntnisse. Es seien beispielsweise Methoden für die Verbesserung der Reinheit enthalten, das sei entscheidend für hochentwickelte Raketen.

Lewis fand heraus, dass ein Autor von Chemie-Studien über harmlose Angelegenheiten in einer Vinalonfabrik in Hamheung geschrieben hatte. Es sei seltsam, dass ein hochgebildeter Experte für Kernbrennstoffe in einer Vinalonfabrik tätig sei. Es sei sehr wahrscheinlich, dass dort UDMH heimlich produziert werde, behauptete er.

Zudem habe Kim Jong-un diese Fabrik mehrmals besucht, hieß es weiter.

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