Die Zahl der öffentlichen Termine von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist dieses Jahr um 30 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken. Damit hatte er so wenig Termine wie noch nie seit seiner Machtübernahme.

Anhand von Nordkoreas Medienberichten und Daten des südkoreanischen Vereinigungsministeriums wird davon ausgegangen, dass Kim vom 1. Januar bis 28. Dezember 93 Mal in der Öffentlichkeit auftrat. Das entspricht lediglich etwa 70 Prozent der Zahl im vergangenen Jahr, die laut Daten des Vereinigungsministeriums bei 133 lag.

Laut Daten des Ressorts stieg die entsprechende Zahl von 151 im Jahr 2012 auf 212 im darauf folgenden Jahr. Seitdem ging es stetig abwärts, und zwar auf 172 im Jahr 2014 und 153 im Jahr 2015.

Laut einer Analyse der südkoreanischen Regierung bedeutet der Rückgang der Zahl, dass Kim nun größeres Selbstvertrauen in seine Machtstellung und die Stabilität des Regimes habe. Andererseits kann dahinter auch eine größere Verschlossenheit der Führung vermutet werden.

Den größten Anteil an den öffentlichen Terminen machten die Aktivitäten im Zusammenhang mit den Streitkräften mit 44 Prozent (41 Termine) aus. Der Anteil der Termine verbunden mit der Wirtschaft betrug nur 27 Prozent (25 Termine).

Jo Yong-won, der Vizechef der Abteilung für Organisationsleitung der Arbeiterpartei, und Hwang Pyong-so, der vermutlich mittlerweile bestrafte Chef des Politbüros der Armee, begleiteten den jungen Diktator bei öffentlichen Terminen am häufigsten.

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