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Die vier wichtigen Phasen der Denuklearisierung Nordkoreas

Nachrichten2019-02-27

Im Falle einer Einigung auf die Denuklearisierung Nordkoreas würde diese laut Experten vier wichtige Phasen umfassen.

US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un werden sich bei ihren Treffen in Hanoi voraussichtlich darauf konzentrieren, die im Juni des Vorjahres in Singapur erzielte vage Einigung zur vollständigen Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu konkretisieren.

Der Prozess der Denuklearisierung beginnt mit der Schließung von Nuklearanlagen wie Reaktoren und Anlagen zur Wiederaufarbeitung alter Brennstäbe.

Die erste Phase muss daher Maßnahmen für eine vorübergehende Schließung der Nuklearanlagen vorsehen. Diese müssen versiegelt und mit Überwachungskameras versehen werden.

Die zweite Phase umfasst die Offenlegung des Atomarsenals und Verifizierung der Angaben. Dies bedeutet, dass Nordkorea alle Informationen zu seinen Nuklearanlagen, den Nuklearmaterialien, Waffen sowie relevanter Ausrüstung preisgeben muss. Anschließend erfolgt eine Überprüfung der Angaben auf ihre Richtigkeit.

Die dritte Phase betrifft die Unschädlichmachung. Einzelne Komponenten müssen aus den Nuklearanlagen entfernt und an einen anderen Ort verbracht oder in einer Weise unschädlich gemacht werden, dass diese zumindest für gewisse Zeit nicht nutzbar sind. Es handelt sich um eine vorläufige Maßnahme, die der vollständigen Auflösung oder Demontage der Anlagen vorausgehen muss.

In der vierten und letzten Phase erfolgt die Demontage der Anlagen. Hierfür müssen eine Reihe von Verfahren durchlaufen werden. Diese betreffen die Außerbetriebnahme, Dekontaminierung und die Beseitigung aller angegebenen Nuklearanlagen, Nuklearmaterialien sowie der Ausrüstung.

Unter einem Abkommen zwischen Washington und Pjöngjang aus dem Jahr 1994 hatte das kommunistische Land bereits Maßnahmen für die Einfrierung eines Fünf-Megawatt-Reaktors in seiner Atomanlage Yongbyon ergriffen.

Weitere Schritte wurden nicht unternommen, nachdem 2002 enthüllt worden war, dass Nordkorea an einem geheimen Programm zur Urananreicherung arbeitete. Nordkorea hatte damit gegen das Abkommen von 1994 verstoßen, so dass dieses hinfällig wurde.

Bei den Sechs-Parteien-Gesprächen zur Lösung des Atomstreits, mit beiden Koreas, den USA, China, Japan und Russland als Teilnehmer, willigte Nordkorea 2005 in Abrüstungsschritte ein. Jedoch wurden lediglich Schritte unternommen, die sich wieder rückgängig machen lassen. Zu unwiderruflichen Maßnahmen kam es nicht.

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