UN-Komitee: Nordkorea stiehlt Kryptowährungen für Waffenentwicklung

Nach Einschätzung eines UN-Ausschusses arbeitet Nordkorea weiter an der Verbesserung seiner Nuklear- und Raketenprogramme, obwohl das Land seit Ende 2017 keine Tests von Atomwaffen und Interkontinentalraketen mehr unternimmt.
Zudem fungierten Hackingangriffe auf Kryptowährungsbörsen angesichts internationaler Finanzsanktionen als neue wichtige Geldquelle für das Massenvernichtungswaffenprogramm.
Die entsprechende Einschätzung habe das dem UN-Sicherheitsrat unterstehende Komitee für Nordkorea-Sanktionen in einem Bericht mitgeteilt, meldeten Reuters und AP. Den Bericht habe eine Expertengruppe erstellt und letzte Woche dem Sicherheitsrat eingereicht.
In dem Bericht steht, dass Nordkorea immer umfangreicher und mit immer ausgefeilteren Methoden Hackingattacken auf Banken und Kryptowährungsbörsen verübt und zwei Milliarden Dollar gestohlen habe. Solche Cyberangriffe erfolgten auf Anweisung des Generalbüros für Aufklärung, die Geldwäsche der gestohlenen Gelder werde ebenfalls im Cyberraum durchgeführt.
Die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ schrieb am Montag unter Berufung auf den Bericht, dass Nordkorea im Verdacht stehe, von Dezember 2015 bis Mai dieses Jahres 35 Cyberangriffe auf Finanzinstitute und Kryptobörsen in mindestens 17 Ländern verübt und zwei Milliarden Dollar gestohlen zu haben.
Nach weiteren Angaben im Bericht hat Nordkorea durch Bankagenten und Netzwerke einen ständigen Zugang zum globalen Finanzsystem. Nordkoreanische Finanzinstitute hätten mindestens 30 solche Vertreter im Ausland.
Die Expertengruppe ging zudem davon aus, dass Nordkorea die Sanktionen weiter verletzt. Als solche Verletzungen wurden die Einfuhr von Artikeln für die Produktion von Massenvernichtungswaffen und der Kauf von Luxusgütern genannt. Drei von der UNO sanktionierte nordkoreanische Unternehmen, die mit Mineralien handeln, setzten Bemühungen um die Weitergabe von konventionellen Waffen und die Beschaffung von Ausrüstungen und Technologien für das Massenvernichtungswaffenprogramm fort, hieß es weiter.
[Photo : YONHAP News]