CSIS: Anzeichen für Betrieb von Anlagen in Nordkoreas Atomkomplex in Yongbyon

Laut einer US-Denkfabrik gibt es Anzeichen dafür, dass Anlagen für die Gewinnung von Nuklearmaterial im Atomkomplex im nordkoreanischen Yongbyon in Betrieb sind.
Diese Einschätzung wurde auf „Beyond Parallel“, einer auf Nordkorea spezialisierten Webseite des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS), auf der Grundlage von kommerziellen Satellitenaufnahmen vom Dienstag veröffentlicht.
Auf einem Satellitenbild sei demnach zu erkennen, dass Dampf oder Rauch sowohl aus einem Gebäude im radiochemischen Labor als auch aus dem zugehörigen Wärmekraftwerk austritt.
Dampf oder Rauch, der aus einem der Schornsteine im radiochemischen Labor aufsteige, werde auf kommerziellen Satellitenbildern nicht oft beobachtet. Eine Dampf- oder Rauchwolke sei zwar kein Indikator für eine Wiederaufbereitungsaktivität selbst, weise jedoch darauf hin, dass das Gebäude genutzt oder beheizt werde, hieß es.
Ein Satellitenbild lasse zudem erkennen, dass die Speicher im Wärmekraftwerk in den letzten zwei Wochen gefüllt worden seien. Mögliche Gründe für diese Aktivität seien die Vorbereitung oder der Beginn einer neuen Wiederaufbereitungsaktivität, so die Webseite.
Zugleich hieß es jedoch, dass keine bedeutende Aktivität festgestellt worden sei, die darauf hinweise, dass sich der experimentelle Leichtwasserreaktor oder der 5MW-Reaktor in Betrieb befinde. In der Zentrifugenanlage oder auf dem Betriebshof sei ebenfalls keine nennenswerte Aktivität festgestellt worden.
[Photo : YONHAP News]