Experte: Nordkoreas Ernährungssituation weniger dramatisch als gedacht

Laut einer Experteneinschätzung kann Nordkorea seine Bevölkerung ohne Hilfe des Auslands grundlegend mit Nahrungsmitteln versorgen.
Die Ernährungssituation sei nicht so schlecht wie im Ausland berichtet werde, hieß es bei einer Expertendiskussion zu Veränderungen in Nordkorea am Montag in Seoul.
Kim Seok-jin, ein Forscher am Koreanischen Institut für nationale Wiedervereinigung (KINU), sagte, es sei eher unwahrscheinlich, dass Nordkorea erneut einer großen Hungersnot wie Mitte bis Ende der 1990er Jahre ausgesetzt sein werde.
Sollte man lediglich statistische Daten der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) oder der südkoreanischen Behörden über die Nahrungsmittelproduktion in Nordkorea betrachten, entstehe der Eindruck, dass dort eine große Nahrungsmittelknappheit herrsche. Die Statistiken beträfen jedoch hauptsächlich Getreide und könnten die tatsächliche Nahrungsmittelproduktion in Nordkorea nicht vollständig abbilden, betonte Kim.
Yang Un-chul, Abteilungsleiter des Sejong Instituts, sagte, dass sich die Einwohner in Nordkorea bereits an die Marktwirtschaft gewöhnt hätten. Jetzt seien Reformen von oben und ein Entschluss der nordkoreanischen Führung erforderlich.
Ein Experte sprach in Bezug auf die Wirtschaft seit der Machtübernahme von Kim Jong-un von der nordkoreanischen Version der zehn verlorenen Jahre.
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