Trotz nordkoreanischer Provokationen – Präsident Moon verteidigt Friedensprozess

Präsident Moon Jae-in hat seine Initiative für einen Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel trotz der nordkoreanischen Provokationen verteidigt.
Bei einem aufgezeichneten Interview durch den Journalisten Sohn Suk-hee vom Sender JTBC am Dienstagabend wurde Moon auf die Kritik angesprochen, dass man im Friedensprozess wieder bei null anfange.
Moon wehrte sich dagegen mit dem Hinweis, dass es in den letzten fünf Jahren Frieden gegeben habe und dies nicht zu leugnen sei. Zwar könne bedauert werden, dass es in den innerkoreanischen Beziehungen keine weiteren Fortschritte gegeben habe, Gegenstand von Kritik sollte dies jedoch nicht sei.
In dem Interview lobte Moon den früheren US-Präsidenten Donald Trump für seinen mutigen Top-Down-Ansatz durch Gipfelgespräche mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un. Kim wollte er jedoch nicht bewerten, dafür sei es noch nicht an der Zeit, sagte Moon.
Er räumte ein, dass er sich zuvor vergleichsweise positiv über Kim geäußert habe, doch habe dieser eine "rote Linie" überschritten, als erstmals seit fünf Jahren wieder eine Interkontinentalrakete gestartet worden sei.
Das Interview wurde am 14. und 15. April im Präsidialamt aufgezeichnet.
Am Montag hatte Nordkoreas Machthaber bei einer Militärparade den Ausbau der Nuklearstreitkräfte angekündigt und die Möglichkeit weiterer Provokationen signalisiert.
[Photo : YONHAP News]