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Geschichte

Yun Bong-gil: Kämpfer für die koreanische Unabhängigkeit

2012-04-26

<b>Yun Bong-gil</b>: Kämpfer für die koreanische Unabhängigkeit
Ein Attentat gegen Japan

1930 ging ein junger Koreaner ins Exil nach China, und zwei Jahre später, am 29. April 1932, verübte er im Hongkou-Park in Shanghai ein Attentat. Durch eine als Wasserflasche getarnte Bombe wurden dabei hochrangige japanische Persönnlichkeiten getötet. Der Täter war gerade einmal 22 Jahre alt und Mitglied des koreanischen Widerstandes gegen die japanischen Kolonialherren. Sein Namen war Yun Bong-gil.


Aufbegehren gegen das koloniale Bildungssystem

Yun Bong-gil wurde am 21. Juni 1908 in Yesan in der Provinz Chungcheongnam-do geboren. Seine Eltern waren Bauern und sie gaben ihm den Namen U-eui, bekannt ist er aber bis heute unter seinem Spitznamen Bong-gil.

1918 wurde er in die Volksschule in Deoksan eingeschult, doch nach der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 regte sich in ihm der Widerstangsgeist. Er wehrte sich dagegen, Japanisch zu lernen und zum Sklaven der Japaner erzogen zu werden, und verließ die Schule aus Protest gegen das koloniale Bildungssystem. Stattdessen besuchte er die konfuzianische Dorfschule des Gelehrten Seong Ju-rok und studierte dort die chinesischen Klassiker. Gleichzeitig eignete er sich durch Zeitunglesen Wissen in den modernen Geistesströmungen an. Als er die Schule verließ, gab ihm sein Lehrer den Beinamen „Maeheon“ mit auf den Weg, der ihn sein Leben begleiten sollte.


Engagement für die Aufklärung der Landbevölkerung

Nachdem er die Ausbildung in der Dorfschule abgeschlossen hatte, engagierte sich Yun Bong-gil ab 1926 zunächst für die Belange der ländlichen Bevölkerung. Mit gerade einmal 18 Jahren eröffnete er eine Abendschule, in der er analphabetischen Menschen das Lesen und Schreiben beibrachte, und 1927 veröffentlichte er ein „Lesebuch für die Landbevölkerung“ und begann verstärkt, sich um eine Aufklärung der Menschen auf dem Land zu bemühen.

1928 gründete er eine Organisation namens „Buheungwon“, die sich durch Maßnahmen wie Produktionssteigerung und Kooperation beim Verkauf der Ware um eine Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Land kümmerte. 1929 folgte die Vereinigung „Woljinhoe“, in der sich zentrale Persönlichkeiten im Kampf für Reformen auf dem Land zusammenschlossen. Schon bald zeichneten sich Erfolge ab, doch Yun wurde auch deutlich, dass es ohne eine Unabhängigkeit von Japan keine wirkliche Freiheit für die Menschen in Korea geben würde. So ging er 1930 in der Absicht, für die koreanische Unabhängigkeit zu kämpfen, in die Manschurei.


Leben als Unabhängigkeitskämpfer

Für Yun war die Unterstützung der Provisorischen Regierung der Republik Korea, die zu dem Zeitpunkt in Shanghai ihren Sitz hatte, der effektivste Weg, um die Unabhängigkeit Koreas zu erreichen. Daher erreichte er im August 1931 nach Zwischenstationen in Dalian und Qingdao Shanghai. Dort traf er Kim Gu, den Anführer der Regierung, ließ ihn von seiner Bereitschaft zum Kampf wissen und begann, Strategien zu entwickeln. Da erfuhr er eines Tages durch einen Zeitungsbericht, dass am 29. April 1932, dem Geburtstag des japanischen Kaisers, eine Festveranstaltung im Shanghaier Hongkou-Park stattfinden würde. Bei der Veranstaltung sollte nicht nur der Geburtstag des Kaisers gefeiert werden, sondern auch der Sieg der japanischen Armee in einer Schlacht in Shanghai.

Yun Bong-gil sah diese Veranstaltung als eine seltene Gelegenheit an, etwas für die Unabhängigkeit seiner Heimat zu tun. Um die politische Dimension seines Handels deutlich zu machen und zu unterstreichen, dass er im Namen des koreanischen Volkes agierte, trat er drei Tage vor dem 29. April noch in eine von Kim Gu geführte Organisation ein, die Koreanische Patriotische Vereinigung.

Am Tag des Attentates begab sich Yun mit der in einer Picknickbox und einer Wasserflasche versteckten Bombe zum Hongkou-Park. Als die Teilnehmer um 11 Uhr 40 begannen, die japanische Nationalhymne zu singen, zündete er die Bombe und warf sie mit aller Krafte mitten in die Reihen der Anwesenden. Zwei Personen wurden getötet, darunter der japanische General Yoshinori Shirakawa, viele andere wurden verletzt.


Das Ende eines kurzen Lebens

Die Nachricht von dem Attentat sorgte für weltweites Aufsehen, und nicht wenige lobten Yun für das, was er getan hatte. So wurde Chiang Kai-shek zum Beispiel mit den Worten zitiert, dass ein junger Koreaner das geschafft hatte, was zehntausende chinesische Soldaten nicht vermochten. Chiang Kai-shek begegnete von da an der Provisorischen Koreanischen Regierung auf Augenhöhe, und jungen Koreanern wurde der Besuch der chinesischen Militärschulen ermöglicht. Alles in allem nahmen die Aktivitäten der Provisorischen Regierung durch das Attentat wieder Fahrt auf.

Yun Bong-gil war jedoch noch vor Ort festgenommen worden und wurde 27 Tage nach dem Attentat von einem Militärgericht zum Tode verurteilt. Anschließend wurde er ins japanische Osaka verlegt, wo die Strafe am 19. Dezember 1932 durch ein Erschießungskommando vollstreckt wurde.

13 Jahre später, im Jahr 1945, war die von Yun ersehnte Unabhängigkeit da. 1946 wurden seine sterblichen Überreste in die Heimat überführt und im Seouler Hyochang-Park bestattet. Am 1. März 1962 verlieh ihm die Regierung der Republik Korea darüber hinaus posthum einen Orden für seine Verdienste für die Befreiung des Landes.

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